Minotaur - Beast Of Nations EP

Review

MINOTAUR veröffentlichen mit „Beast Of Nations“ ein Minialbum und wälzen dabei alles nieder, was im Weg steht: Poser, Innovation und Trends. Die drei norddeutschen Metaller setzen auf ihr altbekanntes Rezept. Nackenbrechende Riff-Attacken, keifende Vocals und knüppelharte Drums… fertig ist die neue Scheibe. Warum das aber nicht immer für Jubel sorgt, ist schnell zu begreifen. Sieben Jahre nach dem letzten Album „God May Show You Mercy… We Will Not“ fällt der neueste Output mit nur vier Songs und einer Laufzeit von einer viertel Stunde sehr knapp aus. Hinzu kommt, dass sich die Songs insgesamt recht ähnlich sind. Gitarrensoli oder sonstige musikalische Ausflüge sind bis auf den kurzen Sprechpart am Anfang von „Ignite Me“ vergeblich zu suchen.

Der Opener „27 Dead“ und der darauffolgende Titeltrack „Beast Of Nations“ sind kompromisslose Thrash-Metal-Songs ohne Atempause für den Hörer. Sänger Andi Richwien kreischt in gewohnt hoher Stimmlage und Einflüsse von Thrash-Metal-Urgesteinen wie KREATOR, DESTRUCTION oder TANKARD sind klar zu hören. „Ignite Me“ und „Skipping The Sin“ hingegen haben einen punkigen Einfluss und sind deshalb nicht weniger biestig. Die Songs wurden zusammen mit Andre Laschett im Bumblebee Studio in Hamburg aufgenommen und sind – wie gewohnt –  roh und kantig produziert. Es steht auch überhaupt nicht zur Debatte, dass es sich bei MINOTAUR um erfahrene Musiker handelt. Doch warum soll der Hörer dann nicht einfach zu alten Veröffentlichungen der Band aus den 80ern und 90ern greifen? Nach Aussage des Promotextes hat sich nämlich rein gar nichts am „Teutonenthrash“ geändert. Machen wir es kurz: letztlich ist nicht klar, was MINOTAUR mit „Beast Of Nations“ bezwecken wollen. Keine Weiterentwicklung, keine große Songauswahl, keine Überraschungen auf musikalischer wie auch auf lyrischer Seite. Schade, da wäre mehr drin gewesen… vor allem nach sieben Jahren Wartezeit.

22.04.2016

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1 Kommentar zu Minotaur - Beast Of Nations EP

  1. Schwarzwurzel sagt:

    Die Scheibe kenne ich (noch) nicht. Aber es ist schon lustig, dass Horden gesichtsloser junger Thrashbands fast immer positive Kritiken erhalten, wenn sie den alten Stil bis zum Erbrechen imitieren, alte Bands aus der Pionierzeit aber wegen mangelnder Weiterentwicklung gescholten werden.