Ministry - Relapse

Review

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Was wollen Anhänger der MINISTRY-Trilogie lesen und Fans der neunziger Jahre eher nicht? Genau, das neue „ich-habe-die-Band-aufgelöst-ach-ne-doch-nicht“-Album „Relapse“ ist vorwiegend eine Weiterführung des Sounds, den Mastermind Alien Jourgensen mit „Houses Of The Molé“ (2004) begonnen hat, mit „Rio Grande Blood“ (2006) fortgeführt und mit „The Last Sucker“ (2007) eigentlich beenden wollte, bzw. es sogar kurzzeitig getan hat. Der Industrial-Anteil ist natürlich nach wie vor vorhanden, jedoch zugunsten von eher Thrash-lastigen Uptempoparts ausgetauscht und ergänzt worden.

Vornehmlich in treibendem Tempo rappelt sich Jourgensen mit Unterstützung von Tommy Victor (PRONG), Mike Scaccia (RIGOR MORTIS), Tony Campos (ASESINO, PRONG) und Casey Orr (RIGOR MORTIS) durch das Album und macht damit klar, dass er nicht klein beigeben möchte und wird und demnach immer noch Feuer unterm Hintern hat. Nach diversen, bislang regelmäßig wiederkehrenden Drogeneskapaden und Abstürzen hat es Al erstaunlicherweise doch noch einmal geschafft, ein saftiges Brett vorzulegen. Mit Besinnung auf die typischen MINISTRY-Trademarks wie Mitgröhl-Refrains, anheizende Auftakte und flotte, leicht verkantete Drumbeats aus der Büchse hat Al genau den aussagekräftigen Nerv getroffen, den man nur mit seiner „Band“ in Verbindung bringt.

Der Drumcomputer ist zu jeder Sekunde als solcher zu erkennen, was natürlich so gewollt ist, die Gitarren schrabbeln sich hektisch und fordernd, oft aber auch rockig durch die Songs, der Bass pumpt super und Al schreit mit der für seine Stimme typischen Aussteuerung seine bissigen, politischen Lyrics dazu. MINISTRY haben, wenn ich hier von einer richtigen Band und nicht von einem ausgeweiteten Soloprojekt sprechen darf, alles erfüllt, was man von den jüngeren MINISTRY eben erwartet. Ob es das coole „99 Percenters“, das treibende „United Forces“ oder der anpeitschende Albumauftakt „Ghouldiggers“ ist, jeder Ton sitzt an seinem richtigen Platz und die Mischung aus Industrial und Thrash-Riffing ist wiedereinmal sauber und verdammt gut gelungen.

Ich persönlich hätte mir aus meinem rein subjektiven Empfinden her ein wenig mehr Abwechslung und Stoff aus dem gesamten (Metal-relevanten) MINISTRY-Sound gewünscht, denn Freunde von „The Mind Is A Terrible Thing To Taste“ (1989), „Psalm 69“ (1992) oder „Filth Pig“ (1996) kommen kaum auf ihre Kosten. Wie erwähnt regiert hier die klangliche Fortführung der Bush-Trilogie und zeigt MINISTRY somit ausschließlich von ihrer energischen Seite zeigt. Das hypnotische Feeling, welches früher häufig aufgebaut wurde, bleibt leider gänzlich außen vor. Ein Bisschen schade irgendwie. „Relapse“ ist trotzdem ein starkes Album geworden, das zwar mit einem aus meiner Sicht sehr besch…eidenem Cover ausgestattet ist, aber mit guter Musik punktet.

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05.04.2012

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2 Kommentare zu Ministry - Relapse

  1. Bastian sagt:

    Ist ja alles schön und gut, Junge, …. aber WO BLEIBT DAS REMIX ALBUM?!?!??!? XD

  2. Matthias sagt:

    Wahrscheinlich wird es für jeden Track ein eigenes Remix-Album geben 😉