Ministry - Cover Up

Review

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MINISTRY war immer eine extrem kreative, eine radikale, eine aufregende Band. Die Nachricht ihrer Auflösung bedeutet nicht nur für die Fans, sondern auch für die harte Musik einen großen Verlust. Dass die Band gegen Ende noch ein Album ausschließlich mit Coverversionen serviert, mag tröstlich wirken, spricht aber weniger für ihren kreativen Output.

Denn nur ein hier enthaltenes Stück kann die kreative Radikalität, das Ungestüme und Rebellische wirklich wiedergeben, die außergewöhnliche Natur von MINISTRY wiederspiegeln, und das ist der DOORS-Track ‚Roadhouse Blues‘, der auch schon auf dem letzten regulären Album „The Last Sucker“ zu finden ist.

Das bedeutet nicht zwingend, dass der Rest schlecht ist. ‚Under My Thumb‘ von den ROLLING STONES ist am Anfang der CD sicherlich wagemutig platziert, erinnert es mit seinen schwülstigen Keyboards doch ein wenig an ganz frühe MINISTRY-Klamotten. Als Retrospektive trotzdem interessanter als eine Best-Of-Kopplung.

Die drei nachfolgenden Tracks sind für meinen Geschmack – neben ‚Roadhouse Blues‘ – die Highlights auf „Cover Up“, obgleich sie allesamt in dieselbe Kerbe schlagen. ‚Bang A Gong‘ von T-REX, GOLDEN EARRINGs ‚Radar Love‘ sowie DEEP PURPLEs ‚Space Truckin’‘ wurden gekonnt in das MINISTRY-Gewand gekleidet und preschen mit ihren mechanischen Beats gut nach vorne.

‚Supernaut‘ von BLACK SABBATH fällt soundmäßig negativ aus dem Rahmen, handelt es sich hier offensichtlich um die 1.000 HOMO DJS-Variante. BOB DYLANs
‚Lay Lady Lay‘ wurde bereits zu „Filth Pig“-Zeiten als Single ausgekoppelt. ‚What A Wonderful World‘ von Mumpsbacke LOUIS ARMSTRONG ist zunächst gar nicht soweit vom Original entfernt, wird gegen Ende jedoch härter. In unterschiedlichen Versionen ist dieses Stück gleich zweimal vertreten.

‚Stigmata (Outro)‘ ist ein a-capella dargebotener Bonus, der durchaus stimmungsvoll ist und das Album angenehm beschließt. Versetzt einen ein wenig ins Voodoo-verseuchte Louisiana.

Doch wie soll ein Fazit zu einem solchen Album ausfallen? Originell ist es über weite Strecken nicht, Spaß macht es dennoch. Alien Jourgensen bezeichnet es selbst als „das MINISTRY-Party-Album“. Unter diesem Kontext kann man es gut betrachten, als kreatives Monument eher nicht.

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30.03.2008

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