„Belief“, „Black Angel“, „Bloodlines“ und „Close Your Eyes“ – macht 3x „B“ und 1x „C“ als Anfangsbuchstaben, alle Tracks dann nochmals in einem Remix, was dazu führt, dass es jeden Song somit logischerweise 2x auf dieser EP gibt. Und hiermit wäre auch das Geheimnis des ungewöhnlichen Titels der ersten EP des schwedischen Projekts MIND:STATE gelöst.
Bisher nur durch vereinzelte Samplerbeiträge aufgefallen, veröffentlicht das Ein-Mann-Projekt MIND:STATE als Vorbote auf ein komplettes Album zunächst eine kleine aber feine EP, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht. Acht Songs gibt es insgesamt auf „BBBC2x“ zu hören, jeden davon zunächst in seiner Originalversion, anschließend in Remixen angesagter Elektrobands. Der Presseflyer schürt schon vor dem Einlegen der CD recht hohe Erwartungen – „… vergleichbar mit Bands wie VNV NATION, ASSEMBLAGE23 und NAMNAMBULU“. Mutig mutig, hat man sich doch hier gleich mal die erfolgreichsten Elektroacts der letzten Jahre als Vergleichsgrößen auserkoren. Dann mal ran an die Musik. Soundtechnisch kann man den obigen Vergleichen eigentlich von den ersten Klängen an zustimmen. Der Sound von MIND:STATE geht deutlich in die melodische Elektroecke, vor allem „Belief“ und „Close Your Eyes“ erinnen in der Tat sehr an ASSEMBLAGE23. Klare, unverzerrte Vocals gehen einher mit munteren Futurepop-Klängen und treibenden Beats. Gerade diese beiden Songs sind sehr melodisch und eingängig ausgefallen, ohne dabei jedoch zu belanglosem „Weiberelektro“ zu verkommen.
Dass MIND:STATE nicht immer gleich klingen (wollen), stellt Mastermind Per Holmström dann auf den beiden anderen Songs „Black Angel“ und „Bloodlines“ unter Beweis. „Black Angel“ ist von seiner Struktur her etwas experimenteller aufgebaut und tendiert musikalisch auch eher zu einer lamentierenden Dark-Electro-Stimmung, bietet dadurch einen angenehmen Kontrast zum clubtauglichen Opener „Belief“. Zu „Black Angel“ stellt dann wiederum das deutlich aggressivere „Bloodlines“ einen angenehmen Gegenpol dar, da MIND:STATE hier deutlich härtere Klänge an den Tag legen und auch bei der BPM-Zahl einen Zahn zugelegt haben. Ein bisschen weniger Melodie, dafür den Vocoder-Knopf eingeschaltet und alle möglichen Befürchtungen, dass „BBBC2x“ eine seichte und gleichförmige Angelegenheit sein könnte, sind spätestens bei „Bloodlines“ verflogen.
An allen vier Songs haben dann zum Abschluss der EP noch STATE OF THE UNION, CUT.RATE.BOX, AURAL VAMPIRE und die Labelkollegen IMPLANT Hand angelegt. Kein Remixwahn, jeweils nur eine Version – sehr angenehme Sache. Alle Remixe halten sich recht nahe am Original, klingen dabei trotzdem erfrischend anders, vor allem die Versionen von CUT.RATE.BOX und AURAL VAMPIRE können überzeugen.
Überzeugen kann auch die gesamte EP, denn MIND:STATE bieten auf „BBC2x“ abwechslungsreichen und modernen Elektro. Ein Vergleich mit den eingangs erwähnten Bands ist zwar naheliegend, in MIND:STATE schlummert jedoch das Potenzial, einen insgesamt abwechslungsreicheren Sound als diese Bands im Repertoire zu haben.
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