Das seit 2001 unter dem Banner MINDREAPER firmierende Quintett versucht sich mit ihrem zweiten Demo „Fatal Melodies“ unter Beweis zu stellen. Von beweisen kann bedauerlicherweise nicht die Rede sein, nein, die Band diffamiert sich regelrecht. Allein angesichts des Sounds rollen sich mir schon die Fußnägel hoch. Selbst Proberaumaufnahmen können durch die heutigen, für jedermann zugänglichen, technischen Standards mitunter überzeugend glänzen. Die Gitarren klingen, als ob man sie durch einen alten defekten Verstärker gejagt hätte, dagegen sind die klinisch sterilen Drums omnipräsent, was sich vor allem mit jedem Schlag der Bassdrum unweigerlich bemerkbar macht. Ohne jeglichen Druck, die tiefen Frequenzen wurden gänzlich außen vor gelassen, dümpelt man völlig ausdruckslos vor sich hin.
Darüber hinaus, mal ganz abgesehen von der miserablen Produktion, sind die drei auf der Demo feilgebotenen Songs auch nicht, um es mit waltender Milde auszudrücken, von dem Kaliber, dass man gerne als das Gelbe vom Ei umschreibt. Musikalisch orientieren sich MINDREAPER an den großen Heroen der Thrash-Phalanx, die wohl hier nicht ausdrücklich genannt werden müssen, gesäumt von vereinzelten Death Metal Einflüssen. Weitere Assoziationen werden gar nicht zugelassen, denn man bewegt sich auf einer qualitativen Ebene weit ab vom Schuss. Das Songwriting lässt sich leider stellenweise an Belanglosigkeit nicht mehr übertrumpfen. Genauso die nichts sagende heiser tönende Stimme, die keinerlei Tiefe geschweige denn Ausdruck besitzt, sondern nur eine nervenraubende Sirene versinnbildlicht. Es hilft nichts nach salomonischer Raison ein Auge zu zudrücken und bei der Bewertung einen für alle Beteiligten fairen Mittelweg zu finden, denn diesen sucht man auf jener Demo vergeblich.
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