Das ostdeutsche Label Lifeforce hat sich bisher eher dem Hardcore / Metalcore verschrieben. Auch wenn so Bands wie Heaven Shall Burn, Cataract und Caliban alles andere als unmetallisch klingen, wagt das Label mit Mindfield erstmals den Griff zu einer ‚reinen‘ Metalband und beweist ein glückliches Händchen. Mindfield verbinden den melodischen Metal der späten 80er mit dem modernem Sound von heute. Eine erfrischende Mischung, die traditionelle Klänge in entstaubtem Zustand wiedergibt und mich in seinen besten Momenten an das „Down“-Album von Sentenced erinnert. „Be-Low“ erreicht nach wenigen Durchläufen bereits eine hohe Ohrwurmigkeit, was für das sehr straighte und gleichsam wirksame Songwriting spricht. Leider verfängt sich die Band allzu oft in einem Routineablauf, was sich vor allem im letzten Drittel des Albums bemerkbar macht und den Langzeithörspaß mindern dürfte. Womöglich um der Einspurigkeit vorzubeugen versucht die Band von episch-balladesk („Gallery In Black“) über flott-rockend („Made To Measure“) bis heavy-groovend („Below“) eine breite Palette an Stimmungsfacetten zu präsentieren. Das dies nicht immer ganz überzeugend gelingen mag, ist sicher kein Beinbruch. Viel mehr störend wirken viele, wenn nicht die meisten Lead- und Sologitarren, welche deplaziert und einfallslos auf die Songs gestülpt wurden. Da sollten Mindfield lieber auf die meist souveräne Melodieführung durch die markante Stimme des Frontmanns Danny Kabus vertrauen, anstatt ständig jede kompositorische Lücke mit einem Gitarrensolo zu spicken. Fazit: es gibt weit schlechtere Wege den traditionellen Metalsound modern zu intonieren. Mindfield haben ihren Weg gefunden, dem an sich nur der Schliff innerhalb der Umsetzung fehlt. Knappe 7 Punkte.
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