Finnland mal ganz anders: Anstatt sich wie der Großteil ihrer Landsleute (zumindest musikalisch) im Sumpf des Lebens zu suhlen, nutzen MIND OF DOLL die Möglichkeiten einer Band aus, um eine große Party zu feiern. Und was passt besser zu einer Party als breitbeiniger Rock’n’Roll mit einem Schuss Glam? Bier vielleicht, aber das setzen wir natürlich voraus. Danach folgt auf der Liste der unabdingbaren Partyutensilien aber sofort eine Platte wie „Low Life Heroes“. Diese strotzt nämlich nur so vor Spaß und guter Laune.

Sicher, das Rad wird hier überhaupt nicht neu erfunden, die Mischung aus flotten Rockern und groovenden Mid-Tempo-Stampfern überzeugt aber trotzdem. Grund dafür ist die Natürlichkeit, mit denen MIND OF DOLL ihre Weisen von Schnaps und Mädels an den Mann bringen. Auch wenn das noch ziemlich junge Quartett ganz schön einen vom Leder zieht, nimmt man ihnen jedes Wort ab. Und vom Musikalischen her gibt es sowieso keine Ausfälle zu verzeichnen. Das Album hört sich eher nach einem Werk alter, whiskygestählter Hasen, als nach einem Debüt an.
„Low Life Heroes“ klingt wirklich genau so, wie man sich den Soundtrack zum Autofahren auf einer staubigen Wüstenstraße vorstellt. Ich weiß, dieser Vergleich wurde schon tausendmal gebracht, hier passt er aber einfach! Immer melodisch, das nötige Tempo nicht vernachlässigend, cool – so klingt der erdige (Hard) Rock der „Dolls“. Ein Händchen für geile Refrains, Soli aus dem Lehrbuch und die leicht rauchige Stimme, die mich öfter an Alice Cooper oder Mr. Lordi erinnert, tun ihr übriges, um das Gesamtpaket zu komplettieren.

Wenn es Rock sein soll, dann bitte so! Reinhören lohnt sich. Und eines ist sicher: Von MIND OF DOLL werden wir noch mehr hören.