Mind Fuck - Same (EP)

Review

Von einer Band mit dem verheißungsvollen Namen MIND FUCK erwartet man selbstredend nicht gerade alltägliche Klänge, sondern gibt sich viel mehr in freudiger Erwartung der anstehenden Befriedigung des Gehirns durch Musik hin.

Zu einer solchen, auf noch dazu recht abgedrehte Art und Weise, kommt es gleich zu Beginn dieser Scheibe. Der Opener „Crown The Good“ entpuppt sich nämlich als verquer angelegter, aber dennoch durchaus nachvollziehbarer, harter Rocksong, mit dem die Amis, die von einem im bürgerlichen Leben als Tätowierer aktiven Mann mit Namen August M. angeführt werden, einen wirklich gelungen Einstieg abliefern. Geradliniges Riffing wird von abgefahrenen Rhythmuswechseln unterbrochen und auch die Gesangstimme pendelt zwischen harsch und melancholisch einfühlsam hin und her um die Atmosphäre entsprechend umzusetzen.

„The Faith“ entführt uns danach in sphärische Weiten. Dieser entspannte und psychedelisch angehauchte Track wird überaus solide dargeboten und von der in diesem Fall streichelweichen und einfühlsamen Stimme des Fronters getragen und zur Wirkung gebracht. Im folgenden Instrumental „Dude“ erhält August eine kurze Pause, allerdings nur für seine Stimmbänder, denn an der Klampfe muss er hier ordentlich zulangen. Selbstredend stehen ihm seine Mitstreiter aber in nichts nach und so gedeiht diese Nummer zum heftigsten und gleichzeitig auch eingängigsten Song dieser EP.

Mit „Summer Sky“ kredenzen die Amis danach erneut ihre Vorliebe für spacige Sphären und lassen hinsichtlich der gepflegten Gitarrensounds dabei an altehrwürdigen, britischen Progressive Rock denken. Der Rauswurf in Form von „Wichita Lineman“ tendiert dann gar mehr in Richtung von Künstlern wie Lenny KRAVITZ, als dass man sich an hart rockenden, oder gar schwermetallisch aufgeigenden Größe orientieren würde, wobei sich die Herren auch dabei beachtlich schlagen.

Wirklich heftig gefickt wird das Gehirn durch dieses Album mit Sicherheit nicht, schließlich scheint lediglich der Opener dafür geeignet, doch mit dem restlichen Material wird immerhin die Psyche stimuliert und dazu angeregt, einen Trip in die abgefahrene musikalische Welt dieser Truppe zu unternehmen. In Summe also weniger „Mind Fuck“ als eher im Sinne einer musikalischen Untermalung der Zigarette danach, aber dennoch empfehlenswert.

Als völlig durchgeknallt empfinde ich dagegen die Auswahl der Farben für das Cover. Da die Frontseite jedoch lediglich das Logo enthält, habe ich mich dafür entschieden Euch die zudem mehr als nur ungewöhnlich angeordnete Rückseite zu präsentieren, die wirkt nämlich in der Tat „Totally MIND FUCKed!“

25.08.2010
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