Mincing Fury And Guttural Clamour Of Queer Decay - Devolution

Review

Aus der Tschechischen Republik erreicht mich mit “Devolution“ eine typisch moderne Deathgrind-Scheibe. Alle wesentlichen Trademarks des Genres werden hier vereint: Gutturaler Gesang in allen erdenklichen Variationen, wütendende Blastbeats, aggressive Gitarren, ein fetter Bass und eine gehörige Portion Groove bilden eine Einheit. Dazu gesellen sich Intros und Samples verschiedenster Art. Etwas Tschechische Volksmusik, dann wieder eine Gesangsmelodie, die dem Titelsong der Happy Tree Friends ähnelt, es wird einfach nichts ausgelassen. Aber dass die Jungs sich selbst nicht ganz so ernst nehmen, sollte bereits in Anbetracht des Bandnamens nicht verwundern.

Nachdem sie sich 2009 zusammen mit den großartigen FUCK THE FACTS auf einer Split-EP verewigen durften, haben sie sich also an die Arbeit gemacht, ein weiteres, vollwertiges Studioalbum einzutrommeln. “Devolution“ ist bereits ihre vierte Full Length-Platte, und die Reife merkt man ihnen trotz des ständig präsenten Augenzwinkerns deutlich an. Die Gitarrenriffs sind nicht zu abgedroschen, die Arrangements der Songs ausgefeilt. Hauptaugenmerk liegt aber zweifelsohne auf den Vocals. Die mit zwei Sängern agierende Kapelle hat den Gesang derart laut abmischen lassen, dass das musikalische Fundament leider zu sehr in den Hintergrund rückt. Ein weiteres Manko ist, dass die Songs einfach zu oft durch Samples und – mit Sicherheit spaßig gemeinten – Breaks unterbrochen werden. Es kommt einfach kein richtiger Spielfluss zustande.

MINCING FURY AND GUTTURAL CLAMOUR OF QUEER DECAY würden sicherlich besser fahren, wenn sie den Einsatz der Samples etwas zurückschrauben würden, spaßig genug ist ihre Musik auch ohne diesen ganzen Firlefanz. Immerhin habe ich zum ersten Mal die Nachahmung von Vogelgezwitscher auf einer Grind-Platte erleben dürfen. “Devolution“ ist eine ordentliche, wenn auch nicht herausragende Scheibe, bei der man durchaus mal ein Ohr riskieren kann.

24.02.2011
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