Aus dem kleinen, beschaulichem Luxemburg kommt dieser Tage mit MILES TO PERDITION ein neuer Spross des modernen Death Metal über uns hergezogen. Die Jungs aus der Gegend Esch-Uelzecht präsentieren uns nach einer Demo mit “Vengeance“ ein fieses Brett, welches im Fahrwasser von Bands wie NEAERA oder THE BLACK DALHIA MURDER liegt.
Es dauert seine Zeit, bis MILES TO PERDITION ihre volle Wirkung entfalten können, zu unübersichtlich fällt die Musik bei den ersten Durchläufen aus. Natürlich ist es schwer, bei einer solchen Menge an Bands, die sich diesem Genre angenommen haben, etwas besonders herausstechendes zu erschaffen. Allerdings hat man selbst nach einer längeren Eingewöhnungsphase das Gefühl, dass die Musiker sich nicht immer trauen, etwas zu riskieren. Ein paar Songs, wie der Opener “The Herrer Conspiracy“ oder der Titeltrack zeigen eindeutig, dass man das Zeug hat, etwas eigenständiges und griffiges zu bieten. Im Gegensatz dazu findet man aber mit Stücken, wie beispielsweise “Buried In Ruins“ uninspirierte Durchschnittsware. Genau dann wirkt die Musik, trotz ihrer komplexen Struktur, sehr vorhersehbarer und es mangelt an der nötigen Portion Eigenständigkeit.
Was MILES TO PERDITION jedoch rettet, ist ihre technische Affinität. Jeder der fünf Musiker weiß ohne Frage, wie er sein Instrument zu bedienen hat und somit ist “Vengeance“ auf einem gehobenen Niveau angesiedelt. Natürlich gibt es einige interessante Taktwechsel und die obligatorischen Break-Downs dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die beiden Gitarren liefern teils melodische, teils vertrackte Riffs, welche von Schlagzeuger Pascal entsprechend untermalt werden. Mit Ken Pletschet an den Vocals hat man auch einen guten Shouter, der sich giftig und aggressiv durch das Material brüllt. Dadurch ergibt sich eine höllisch groovende Mixtur, welche auch mal gerne über die mangelnde Abwechslung hinweg sehen lässt. Auch der Sound von “Vengeance“ ist für eine Eigenproduktion sehr anständig und extrem druckvoll. Hier haben MILES TO PERDITION ganze Arbeit geleistet!
Für ein Debüt-Album haben MILES TO PERDITION mit “Vengeance“ eine sehr solide Leistung abgeliefert. Noch haben die Jungs ja Zeit, um zu reifen, dann könnten sie sich das nächste mal auch mehr aus der Masse herausheben – das Potential hätte der Fünfer!
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