Sieht das Weichzeichner-Cover unausgeklappt schon grausig kitschig aus, so eröffnet sich die ganze unschöne Pracht beim Entfalten in voller Größe. Ich dachte solche Poster-Inlays wären inzwischen aus der Mode, doch Mila Mar entblöden sich nicht, diese schon immer grässliche Idee für eine wirklich peinliche Selbstdarstellung zu nutzen, die selbst den unsäglichen Romantik-Delphin-Poster aus längste vergangenen Teenager-Tagen harte Konkurrenz bietet. Die biedere Ästhetik setzt sich leider auch im Sound fort. Zwar hat man etwas am Klang gefeilt, doch von einer Weiterentwicklung kann nicht wirklich gesprochen werden. War NOVA eine sehr interessante Variante des Dead Can Dance-Konzepts, so hat bereits ELFENSEX mit seiner teils sterilen Atmosphäre viel vom Charme des Debüts verloren. Nachdem nun Violinistin Katrin und Percussionist Soan die Band verlassen haben, gibt es kein Halten mehr: Kitsch und massenhaft Anke Hachfeld mit ihrer durchaus guten Stimme, die stets übertrieben theatralisch die schwülstigen Stücke begleitet. Könnte die ruhigere Musik, der nun der alte rhythmische Touch fehlt, noch Interesse wecken, so verhindert die dominante Präsenz von Ankes Stimme jede Sympathie für das Instrumentale. Aufgesetzt und aufgedunsen wirkt das vokale Durcheinander, mit dem sie scheinbar ihre stimmliche Kompetenz beweisen will – aber die natürliche und warme Atmosphäre, die hier durchschimmern soll verträgt soviel Ego nicht. Das helfen auch keine fast-nackt-Weichzeichner-Bilder mehr …
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