Mignon - Kiss Of Death

Review

Hat man denn unfassbar nervigen Opener „Gimme“ erstmal überstanden, wird dieses Scheibchen der Berliner Künstlerin MIGNON tatsächlich noch erträglich. Ihr Gesang ist ein freches, manchmal etwas keifiges Geplärre, das aber noch manche Melodie erkennen lässt, während das musikalische Grundgerüst der rifflastig und hardrockig ist. Somit platziert sich MIGNON mit ihrer Gefolgsband nicht nur im Glam-lastigen Punkrock, sonden streift hin und wieder die Grenze zum Metal.

Noch nicht jeder Song trifft ins Schwarze, die Nummern sind immer dann am Besten, wenn sie am schnörkellosesten erscheinen, wenn sich Madame nicht mit Komplexitäten wie beim missglückten Rausschmeißer „Santa Muerte“ aufhält, sondern zum Punkt kommt. Bei „Danger“ zum Beispiel funktioniert das durchaus gut, „Fist In Your Face“ oder „Jury Of The Damned“ sind weitere Anspieltipps.

Insgesamt darf an den Gitarren gerne noch ein wenig mehr passieren, auch die Produktion wirkt stellenweise ein bisschen unglücklich. Auf „Kiss Of Death“ gibt es Viele Momente, bei denen man spürt, dass die Lady in bester Rock ’n‘ Roll-Manier auf den Putz hauen möchte, da vor Allem auch die Kompositionen einen hörbaren 80er-Vibe besitzen, es aber letztlich niemanden gab, der die Rahmenbedingungen hierfür in Form eines überzeugenden Klangbildes geliefert hat. Das ist ein bisschen schade, aber an diesem Status der Karriere sicher kein Weltuntergang.

Interessant ist „Kiss Of Death“ für die Hardrock-Gemeinde unserer Leserschaft, sofern sie mit ein bisschen Punk-Rohheit und Zicken-Charme kein Problem hat.

14.06.2011
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