Midwinter (FR) - The Glassy Waters

Review

Mit einem simplen, elektronisch verspielten, Gothic-artigen Intro beginnt das zweite Album der Franzosen MIDWINTER, betitelt mit „The Glassy Waters“. Zunächst wähnt man sich in Sicherheit und man kann durchaus auf den Gedanken kommen, dass vorliegendes Album den einen oder anderen netten Ton hervorbringt. Aber weit gefehlt. Auf „The Glassy Waters“ gibt es grauenhaft billigen Gothic Metal mit Klaviergeklimper und billigen Schrammel-Riffs.

Fangen wir beim Gesang an. Mit weiblicher Besetzung werden die Songs besungen und der Hörer wird auf eine harte Probe gestellt. Emotionslos wird der jeweilige Text dahingenölt und stellenweise sogar schmerzhaft schief vorgetragen. Ich habe keine Ahnung, wie man sowas ernst meinen kann, aber die Holde hat definitiv die eine oder andere Gesangsstunde nötig. Mir schaudert es jetzt noch… Auch die vereinzelt eingestreuten, schwachbrüstigen Growls können nicht die Kohlen aus dem Feuer holen.
Dazu kommt ein ziemlich verhunzter Sound, der klingt wie eine Underground-Aufnahme aus den 80ern. Plastik-Drums, simpel und langweilig, Schnulligitarren, die nur sehr selten akzeptable Melodien hervorzaubern und zu guter Letzt fürchterlich schwülstige Arrangements mit Pseudostreichern und dergleichen. Das kann doch heutzutage echt niemand mehr ernst meinen, oder?! Das geht ja gar nicht!

„The Glassy Waters“ ist so ein Album, bei dem einem Musikredakteur tatsächlich der zweifelhafte Gedanke aufkommen kann, ob die Entscheidung den Job auszuüben wirklich so gut war. Sorry, aber MIDWINTER sind in allen Belangen absolut fürchterlich! Tut mir ein wenig Leid für die Band, da sie sicher nichts Böses wollten, aber der Wille allein reicht ja bekanntlich nicht.

„The Glassy Waters“ ist eigentlich unhörbar. Das Album ist mies produziert, die Songs sind kraft- und leblos und ohne echtes Feeling, der Gesang ruft auf Dauer schlimme Schmerzen im Innenohr hervor und überhaupt, was soll das hier eigentlich? Weg damit!

11.06.2007
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