Das ist es wohl, was man ein Komplettpaket nennt: eine professionelle Aufmachung, eine astreine Produktion und wenn die Musik dann auch noch stimmt, ist doch alles in Butter. Da drängt sich bei Midwinter doch die Frage auf: warum zur Hölle haben die noch kein Label? Vor allem, wenn man musikalsich ein so weites Feld abdeckt, wie es das Debut „Astral Mirrors“ der fünf Düsseldorfer tut. Dark Metal haben sie sich auf die Fahnen geschrieben und präsentieren damit einen Mix aus Detah, Black, Power und Gothic Metal, wobei sich innerhalb eines Songs auch mal mehrere Stile die Klinke in die Hand geben. Die Riffs könnten den Seelenszustand eines Wahnsinnigen beschreiben („Dreamscape Revelations“), cleane Melodic Parts entführen in albträumerische Lethargie („Realm Of Slumber“) und sakrale Synthieeinlagen à la Cryptic Wintermoon lassen die Haare zu Berge stehen („Dying In Vain“). Textlich bewegen sich Midwinter auf einem enorm hohen und melodischen, ja fast schon poetischen Level und legen auch hier eine Vielfalt an den Tag, die von Ausgeburten der Hölle bis zu heldenhaften Kämpfen und ihren Schlachten reicht. Anspieltip? Wenn nicht das ganze Album, dann auf jeden Fall „Golden Age“, dass auf der Skala 11 von 10 Punkten erreichen würde. Labels, ran an den Speck!
Die Musik von MIDWINTER kann man nicht beschreiben, man muss sie gehört haben. Hier passt wirklich alles. Die Produktion killt ohne Ende (man bedenke, dass dies eine Eigenproduktion ist). Hervorzuheben wäre das Goldkehlchen Mordan, der mit seinem vielseitigen Organ dem ganzen die Krone aufsetzt.
Schade, dass es diese Band nicht mehr gibt.
Wirklich tolles Album