Der MIDNITE CLUB hat wieder geöffnet! Erstmals öffnete man 2003 die Tore, das Programm schimpfte sich „Running Out Of Lies“ und wurde von den örtlichen Tanzflächenfegern für gut befunden. Das dürfte nun auch für das Nachfolgealbum „Circus Of Life“ gelten, denn musikalisch setzt man weiterhin auf tief in den 80er-Jahren stecken gebliebenen Melodic Rock mit leichter Hard-Rock-Schlagseite.
Steffen „Seegi“ Seeger ist primärer Clubbesitzer und der Gitarrist hat einmal mehr eine illustre Schar an fähigen DJs um sich geschart, unter anderem Carsten Schulz (EVIDENCE ONE) als Stimmbanderhitzer und Bernd Herrman, Schlagzeuger der SÖHNE MANNHEIMS. Besonders die Verpflichtung von Schultz zahlt sich hier aus, denn was wäre zünftiger AOR ohne echte Rockröhre? Schultz zeigt sich in glänzender Form und macht selbst aus eher durchschnittlichen Tracks noch ein kleines Meisterwerk. Musikalisch sollte man nicht mit Neuerungen rechnen, denn sowohl Produktion, Attitüde als auch und vor allem das Songwriting sind absolut 80er-Jahre-mäßig. Insbesondere die Keyboardarbeit ist extrem klassisch, die Keys spielen eine sehr beherrschende Rolle, machen aber eine wirklich gute Figur. Auch die Gitarren können sich sehen lassen, der allgemein auf der Platte vorherrschende ordentliche Drive wird durch schnelle und natürlich auch sehr melodische Gitarrenläufe hervorragend unterstützt und in den Mittelteilen der Songs blitzen hier und da einige großartige Soli auf. Songtechnisch bieten MIDNITE CLUB alles, was das AOR-Herz begehrt: flotte, eingängige Uptemposongs, gesetzteres Midtempo und zum krönenden Abschluss noch eine nette Ballade. Die Refrains, und die spielen in diesem Segment ja bekanntlich eine große Rolle, offerieren genau das, was man hören will: Ohrwurmqualität! Schon der Opener „Circus“ macht mit seinem hymnischen Chorus und der einprägsamen Keyboardmelodie mächtig Spaß, das mit klassischen Keys und einem grandiosen Refrain gesegnete „Promises Remain“ überzeugt ebenso und on top gibt es mit „Danger Zone“ eine flotte und verdammt geil gesungene Coverversion des Hits aus dem „Top Gun“-Soundtrack. Daneben gibt es viele weitere schöne Melodic-Rock-Perlen, vielleicht ein, zwei eher unspektakulärere Geschichten, auf jeden Fall viel Qualität.
Insgesamt gesehen ist „Circus Of Life“ sicherlich kein Klassikeralbum, aber in jedem Fall ein unterhaltsames und ziemlich kurzweiliges AOR-Album geworden. Empfehlenswert!
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