Midnight - Hellish Expectations

Review

„Hellish Expectations“ sind genau das, was Fans bei der Ankündigung einer jeden MIDNIGHT-Platte haben. Auf dem ebenso betitelten neuen Album löst Athenar das mit dem Titel verbundene Versprechen ein weiteres Mal ein.

MIDNIGHT bleiben sich treu

Experimente, Weiterentwicklung, mal über den Tellerrand blicken – all das spielt bei MIDNIGHT keine Rolle. Stattdessen gibt es 25 Minuten voll auf die Zwölf. Ohne langes Intro fällt die Einmanncombo mit „Expect Total Hell“ über Hörende her. Stringente Riffs, eingestreute Melodien, garstigen Shouts: Athenar bleibt sich zu 100 Prozent treu.

Zehn Songs stehen auf „Hellish Expectations“ bereit, um die heimischen Boxen zu zersägen. Dafür ist das gewohnte Gebräu aus Speed-, Black Metal und Punk immer noch perfekt geeignet. Das gilt nicht zuletzt dank der räudigen Produktion, bei der MIDNIGHT auf alle modernen Gegebenheiten scheißen.

Textlich geht ebenfalls alles den gewohnten Gang. Songtitel wie „Dungeon Lust“, „Slave Of The Blade“ oder „Nuclear Savior“ versprechen keine geistreiche Kost, aber passen eben in das blasphemische Sado-Maso-Image, das sich MIDNIGHT in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.

„Hellish Expectations“ fehlen die Highlights

Bei MIDNIGHT bleibt also alles beim Alten. Doch fehlt es den Songs von „Hellish Expectations“ an hervorstechenden Momenten, die Platten wie „No Mercy For Mayhem“ oder „Satanic Royalty“ so großartig gemacht haben. Ein griffiges Riff wie in „Evil Like A Knife“ fehlt ebenso wie ein eingängiger Refrain der Marke „You Can’t Stop Steel“. So kloppen sich MIDNIGHT durch „Hellish Expectations“ auf einem soliden Niveau. Nur hängen bleibt kaum etwas.

Damit reiht sich das Album nahtlos in die Regie von Veröffentlichungen wie „Sweet Death And Ecstasy“ und zuletzt „Let There Be Witchery“ ein. MIDNIGHT wissen genau, wie sie ihre Klientel bedienen. Das macht immer noch Spaß. Doch darüber hinaus gibt es auf „Hellish Expectations“ nichts zu entdecken. Waschechte Hits gelingen Athenar ebenfalls nicht. Fans bekommen, was sie erwarten. Aber nicht mehr.

29.02.2024

"Irgendeiner wartet immer."

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