Kurz notiert
MIDAS haben sich nach einer Demo-Sammlung auch mit ihrem Debüt ganz dem Hard Rock und Heavy Metal der späten 70er und frühen 80er verschrieben. Entsprechend ist es mit der Eigenständigkeit nicht allzu weit her, was aber weder schlimm noch wirklich zu erwarten ist, wenn man in den musikalischen Gefilden der Detroiter unterwegs ist. Mit dem überwiegend im Midtempo gahaltenen Songmaterial orientieren sich MIDAS an klaren Vorbildern; besonders frühe RIOT sind allgegenwärtig, und großzügig eingestreute Twin-Leads erinnert bei den rockigeren Songs an THIN LIZZY, während bei härteren Stücken frühe IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST kanalisiert werden.
Als Alleinstellungsmerkmal geht am ehesten noch der angeraute und leicht kauzige Gesang von Joe Kupiec durch, auch wenn ein wenig der Dreck fehlt, mit dem etwa die nicht ganz unähnlich gelagerten Kollegen von HEAVY SENTENCE um sich werfen. Hier und da nudeln MIDAS zwar etwas zu lang auf einzelnen Refrains rum, wie z. B. beim grundsätzlich ziemlich coolen MAIDEN-Stampfer „Eyes In The Cold“, das ist im Einzelfall aber verschmerzbar. Gröbere Schnitzer leisten sich MIDAS auf ihrem Debüt also nicht, das Album wird aber auch kaum zum modernen Genre-Klassiker aufsteigen. Grundsolide Kost für Genre-Fans und Keep-It-True-Dauerkartenbesitzer eben, für alle anderen aber vermutlich weniger interessant.
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