Mick Pointer Band - Marillion's Script Revisited

Review

Mick Pointer war Mitbegründer und Schlagzeuger von MARILLION, welcher von der Band 1983 nach dem Debütalbum „Script For A Jester’s Tear“ entlassen wurde. Zig Jahre später gründete er ARENA und spielt auch gleichzeitig mit der MICK POINTER BAND. Zum 30jährigen Jubiläum von „Script For A Jester’s Tear“ spielte der Drummer mit zuletzt genannten Band am 16. März 2013 ein Konzert in Zoetermeer in den Niederlanden, in welchem sämtliche Stücke in der korrekten Reihenfolge vorgetragen wurden. Dieses Konzert liegt nun auf folgender Doppel-CD namens „Marillion’s Script Revisited“ vor, die zweite Seite enthält alle anderen Songs, die Mick für MARILLION mitgeschrieben hat. Ein ähnliches Unterfangen also wie bei Ex-GENESIS Gitarrist Steve Hackett, welcher auch immer wieder mit Studio- und Live-Alben deren Urzeiten wiederbelebt. Die MICK POINTER BAND besteht noch aus Sänger Brian Cummings (THE CARPET CRAWLERS, eine GENESIS Tribute Band), Gitarrist Nick Barrett (PENDRAGON), Keyboarder Mike Varty (CREDO) und Bassist Ian Salmon (ARENA).

Große Worte braucht man über die Stücke von „Script For A Jester’s Tear“ wohl nicht verlieren. MARILLION hatten einen frühen Meilenstein des Neoprog erschaffen, suchten aber offensichtlich auch noch nach ihrem eigenen Stil und Sound. Der Titelsong, der ziemlich an GENESIS zu Peter Gabriel Zeiten erinnert, ist mit Sicherheit einer ihren besten Kreationen, auch „He Knows You Know“ zählt zu den Klassikern. Das Album ist geprägt von eingängiger Melodiosität, dichten Arrangements und kompositorischem Tiefgang. Und dann natürlich die volle facettenreiche Stimme von Fish. Aber man erkennt auch die Mängel – dem Bass fehlt es an Wumms, und ehrlicherweise empfinde ich gerade die Schlagzeugarbeit als bei weitem nicht so stark von Mick Pointers Nachfolger Ian Mosley.

Und nun also die Live-Interpretation in Form von „Marillion’s Script Revisited“ von der MICK POINTER BAND, das sind auf dem Papier zumindest nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine Wiederbelebung der guten alten Zeiten in Anbetracht dessen, dass Mick wohl eher die Schwachstelle von MARILLION war. Hört man sich „Marillion’s Script Revisited“ jedoch an, so muss man allerdings attestieren, dass sich der gute Mann keine hörbaren spieltechnischen Schwächen oder Mängel erlaubt. Brian Cummins ist ein super Stimmenimitator, er ähnelt wirklich frappierend dem Gesang von Fish, und zwar bis ins Detail! Ernsthaft, Brian muss ein wahrer Fan sein, mit welcher Hingabe und Leidenschaft er sein Vorbild nachmacht. Sonst ahmt er übrigens die Herren Peter Gabriel und Phil Collins mit seiner GENESIS Tribute Band nach. Cummins schafft es sogar, sich im Verlauf des Konzerts zu steigern, ganz groß! Auch die weiteren Musiker können tatsächlich glänzen und zitieren ihre Vorbilder originalgetreu und authentisch. Apropos authentisch – schaut man sich die Fotos im Booklet an, wird klar, dass die MICK POINTER BAND auch optisch ein perfekt nachgestelltes MARILLION Konzert Spektakel der damaligen Zeit gaben. Und noch was, abmischen durfte MARILLION Veteran Simon Hanhart.  

Auf der zweiten CD von „Marillion’s Script Revisited“ sind die weniger bekannten Stücke, an welchen Pointer damals beteiligt war, u. a. mit dem fast 20minütigen „Grendel“ mit dem fantastischen Solo.

Alles in allem ist „Marillion’s Script Revisited“ von der MICK POINTER BAND sicherlich lohnenswert für alle Nostalgiker unter den Progressive Rock Fans, die einfach alles von MARILLION, na sagen wir mal fast MARILLION, brauchen. Essentiell ist dieses Album, das auch noch auf Linernotes oder ähnliches verzichtet, indes nicht.

16.04.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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