Michelle Darkness - Brand New Drug

Review

Nachdem sich Michelle in unzähligen Hochglanzmagazinen schon ausgezogen und ihren von Matthias Reim und Schwangerschaft gezeichneten Bauch gezeigt hat, hat sie mir nun persönlich eine neue Schlager-CD in meinen Briefkasten geworfen. So jedenfalls dachte ich, als ich die ersten Stücke von „Brand New Drug“ hörte und vergaß, den Promozettel zu lesen. Nach erstaunter Recherche stellte ich fest, dass es sich um MICHELLE DARKNESS, das Solopüree des END OF GREEN-Sängers handelt. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass sich der mir vorliegende Output in seiner Machart nicht grundsätzlich von der eines Schlageralbums unterscheidet. Fluffigweiche Harmonien rieseln aus den Boxen und nicht mal bei den „härtesten“ und „dunkelsten“ Titeln kommt der CD-Spieler ins Schwitzen. Das einzig Dunkle auf „Brand New Drug“ sind die Vocals, die sich aber teilweise wie eine schlechte Kopie von Ville Valo und Peter Steele anhören. Es wäre nicht verkehrt, wenn Michelle ein Einschlaf-Hörbuch aufnehmen würde, denn meine Augenlieder werden von Strophe zu Strophe schwerer und anstelle von Dunkelheit nehme ich eher Schläfrigkeit wahr. Aber vielleicht ist dies ja die auf dem Promozettel angepriesene Wirkung der „Brand New Drug“.
Ein paar Nummern des Albums haben, um nicht ganz unfair zu sein aber auch nicht um nicht einzuschlafen, einen recht tanzbaren Ohrwurmcharakter, der mich aber nicht so sehr vom Hocker reißt. Fans dieser Musik und sicherlich auch die Fans von END OF GREEN werden das wahrscheinlich anders sehen und hören. Aber etwas Neues werden sie nicht zu hören bekommen, da sich auf der Platte die Finnland-Klischees die Hand reichen.

Im Zuge meiner weiteren Recherchen verschlug es mich auf die Homepage der gleichnamigen Schlagersängerin und ich musste beim Hören deren aktuellen Outputs doch noch den Unterschied an Tiefe feststellen und dass Kitsch sogar Gänsehaut des Ekels erzeugen kann. Insofern hat MICHELLE DARKNESS gerade noch die Kurve und von mir drei Punkte gekriegt.

31.10.2007
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