Michael Schenker's Temple Of Rock - Bridge The Gap

Review

Ich hatte das Vergnügen, Michael Schenker zusammen mit seiner aktuellen Version von MSG auf der Temple Of Rock/Lovedrive Reunion-Tour im Frühjahr in einem kleinen Club in Malmö zu sehen – und bereits dort war klar erkennbar, dass die alten Herren immer noch richtig abrocken und einen Riesenspaß daran haben, gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Nachdem Michael Schenker in den letzten Jahren ja mit häufig wechselnden Musikern zusammen arbeitete, scheint er jetzt (endlich) wieder eine richtige Band hinter sich zu haben.

Die aus den ehemaligen Skorpionen bestehende Rhythmusfraktion mit Herman Rarebell am Schlagzeug und Francis Buchholz am Bass wird ergänzt durch Wayne Findlay, der neben den Keyboards auch die zweite Gitarre übernimmt. Den Gesang liefert ex-RAINBOW-Sänger Doogie White, der neben einer tollen Bühnenpräsenz auch über eine großartige, perfekt zu dieser Art von Musik passenden Stimme verfügt (wie er nicht zuletzt auch auf den aktuellen Alben mit DEMON’S EYE, TANK und LA PAZ sowie seinem Solowerk „As Yet Untitled“ unter Beweis stellt).

Inzwischen firmiert man auch nicht mehr nur unter dem Namen des ex-UFO/ex-SCORPIONS-Gitarrenmaestros, sondern hat sich nach dem letzten Studioalbum TEMPLE OF ROCK benannt, auf welchem allerdings noch Michael Voss den Gesang übernommen hatte (mit Ausnahme von „Before The Devil Knows You’re Dead“ mit Doogie White am Mikro), der dieses Mal als Produzent an Bord ist.

Dass Michael Schenker einer der genialsten Hard Rock/Heavy Metal-Gitarristen überhaupt ist, hat er auf zahlreichen Alben unter Beweis gestellt – nach einer längeren Schwächephase war bereits „Temple Of Rock“ ein Schritt in die richtige Richtung, und auf „Bridge The Gap“ wird der Hörer erneut von seinem typischen Gitarrenspiel in den Bann gezogen.

Aber „Bridge The Gap“ ist auf keinen Fall eine One-Man-Show, ganz im Gegenteil lebt das Album von der spürbaren Magie zwischen allen Bandmitgliedern und weckt Erinnerungen an MSG- und SCORPIONS-Glanzzeiten in den Achtzigern. Das Songwriting-Duo Schenker/White hat ganze Arbeit geleistet und verwöhnt die Ohren mit tollen Stücken wie dem hymnischen „Lord Of The Lost And Lonely“ und dem schnellen Rocker „Land Of Thunder“, zu den weiteren Höhepunkten auf „Bridge The Gap“ gehören das orientalisch angehauchte „Temple Of The Holy“, das düstere „Black Moon Rising“ und das abschließende „Dance For The Piper“.

Ausfälle gibt es auf „Bridge The Gap“ keine zu verzeichnen, und die Scheibe sei allen Hard Rock-Fans wärmstens ans Herz gelegt.

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25.12.2013

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