Michael Schenker - Forever And More

Review

Beim ersten Blick auf die Tracklist musste ich mir doch erstmal den Sand aus den Augen reiben – verfluchtes Sandmännchen! Nein. Auch der zweite Blick änderte nichts daran, dass hinter mehr als der Hälfte der Songs das Wörtchen „live“ prangte. Obendrein befinden sich 15 der 24 Songs schon auf der ’99 „The Unforgiven World Tour“. Was soll also diese gelinde gesagt recht unkonventionelle Veröffentlichungspraktik? Ich sehe das folgendermaßen: Da SPV offensichtlich nicht die Rechte an Michael Schenkers umfangreichen Backkatalog hat, sondern lediglich für neun seiner aktuelleren CDs, darunter zwei Live-CDs, hat man sich kurzer Hand bei jenen Live-Outputs bedient, um die historische Lücke provisorisch zu schließen. Zieht man noch in Betracht, dass Herr Schenker jetzt einen Vertrag bei Mascot Records hat und das Booklet sehr lieblos und informationsarm ist, kann sich wohl jeder einen Reim darauf machen, warum es dieses Best-Of Album gibt. Immerhin hat man es aber so geschafft aus jeder Schaffensphase zumindest ein Stück auf die Platte zu bekommen. The Scorpions, die Band seines Bruders Rudolf Schenker, mit denen er 1972 deren Debüt „Lonesome Crow“ aufgenommen hat sind mit „Another Piece of Meat“ vertreten. Phil Moogs U.F.O., die ihn schon 1973 von The Scorpions abwarben, und mit denen er durch Hits wie „Doctor, doctor“, „Rock Bottom“ oder „Lights Out“ unweigerlich Weltruhm erlangte, sind ebenfalls live durch die Michael Schenker Group vertreten. Die kurzeitige McAuley Schenker Group Zeit wird mit „Save Yourself“ gewürdigt sowie die Allstarband Contraband, der in der Originalbesetzung sowohl Tracii Guns (LA Guns) als auch Ratt Drummer Bobby Blotzer angehörten, mit dem Ian Hunter Cover „All the way from Memphis“. Von der Michael Schenker Group fehlen natürlich die Hits „Attack of the mad axeman“, „Assault Attack“ oder „Into The Arena“ ebenso wenig. Michaels Schenkers Instrumentalalben sind mit vier Liedern, darunter das geniale „Open Gate“, vertreten. Zählt man Instrumentals und Live-Stücke zusammen, bleiben noch ganze vier Studiotracks, die von den letzten drei Studioalben unter SPV stammen. Auch wenn der Umstand der vielen Livestücke sich wider Erwarten nicht negativ auf den subjektiven Hörgenuss auswirkt, ist dies doch ein schwacher Trost, da dieses Album dem Schenker Fan überhaupt nichts neues noch kaufenswertes bietet. Anstatt remasterte Originalaufnahmen gibt es nur Liveversionen der wichtigsten Werke Schenkers durch seine eigene Band, die Michael Schenker Group. Allenthalben für diejenigen die mit dem Namen Michael Schenker noch gar nichts anfangen können und guten Hard Rock a la Def Leppard oder The Scorpions mögen und exzellentes Gitarrenspiel lieben, dürften hier einen günstigen Einstieg erlangen. Für den Rest bleibt ein fader Beigeschmack.

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21.10.2003

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