Als Michael Schenker 2016 das MICHAEL SCHENKER FEST für einige Live-Shows ins Leben rief, war das Interesse groß. Kein Wunder, schließlich hatte der Gitarrenvirtuose allerlei Musiker und vor allem Sänger aus seinen früheren Projekten dabei. Die geben sich jetzt auch auf dem Debütalbum „Resurrection“ die Klinke in die Hand. Den Gesang auf der Platte teilen sich Gary Barden, Graham Bonnet, Robin McAuley und Doogie White. Die Instrumentalfraktion besteht aus Chris Glen, Ted McKenna und Steve Mann. Bei einer solch prominent besetzten Truppe sollte eigentlich nichts schief gehen.
Direkt im ersten Song gesellt sich noch ein Gastmusiker zur Regie der großen Namen. Niemand geringeres als METALLICA-Gitarrist Kirk Hammett, der ein großer Fan von Schenker ist, liefert sich in „Heart And Soul“ ein Soloduell mit seinem Idol. Des Weiteren besticht die launige Uptempo-Nummer durch griffiges Riffing und eben Michael Schenkers Lead-Gitarre. Dass aber auch die vier Sänger ihre Daseinsberechtigung haben, beweist anschließend die Single-Auskopplung „Warrior“, in der alle zu hören sind. Die verschiedenen Stimmen harmonieren perfekt miteinander und stellen sich zu keinem Zeitpunkt gegenseitig ein Bein. Nur ein weiteres Mal kommt das auf „Resurrection“ vor, nämlich beim abschließenden „The Supper“. Ansonsten teilen sich die Sänger das Songmaterial untereinander auf. Trotz der vielen verschiedenen Stimmfarben klingt das Album durchgehend wie aus einem Guss. Das liegt nicht zuletzt an Schenkers markantes Gitarrenspiel.
MICHAEL SCHENKER FEST – Ein Rock’n’Roll-Klassentreffen
Der Namensgeber rifft um sich, als wäre er wieder Mitte zwanzig. „Messing Around“, „Night Moods“, „Everest“, „Time Knows When It’s Time“ – die Liste der klassischen Schenker-Rocker auf „Resurrection“ ist lang. Trotzdem verkommt das MICHAEL SCHENKER FEST nie zu einer One-Man-Show, sondern fühlt sich immer wie eine richtige Band an. Das liegt daran, dass alle Musiker ihre Glanzmomente bekommen, zumal es mit „The Girl With The Stars In Her Eyes“ auch einen absoluten Ohrwurm gibt, in dem vor allem die Gesangsmelodien hängen bleiben. Nur einmal lässt sich Michael Schenker dazu verleiten, sein Können in den Mittelpunkt zu stellen. Doch selbst das Instrumentalstück „Salvation“ ist von sinnlosem Gefrickel weit entfernt, sondern überzeugt durch ein hohes Maß an Musikalität.
Ob das MICHAEL SCHENKER FEST wirklich eine „Resurrection“ ist, sei mal dahingestellt. Die letzten Projekte des Gitarrenmeisters – wie etwa TEMPLE OF ROCK- waren schließlich alles andere als Rohrkrepierer. So oder so ist das neueste Rock’n’Roll-Klassentreffen unter Schenkers Führung ein wahres Fest für Fans des klassischen Hard Rocks!
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