MIASMAL gehören zu dieser jungen Riege schwedischer Todesmetaller, die das Erbe ihrer (musikalischen) Großväter zelebrieren und mit neuem Leben füllen: Death Metal, old school, mit jeder Menge flirrend-schrammeliger Riffs, eleganter, verhallter Gitarrenleads und D-Beats. Alte regionale Einordnungen existieren nur noch in den Köpfen der Altvorderen, denn wer hätte das gedacht: MIASMAL kommen aus Göteborg, klingen aber viel eher nach Stockholm. Und sie wissen genau, was sie tun: Mit ihrem selbstbetitelten Demo von 2008 haben sie sich in Stellung gebracht, bevor sie letztes Jahr eine selbstbetitelte 2-Track-EP mit neuen Stücken rausbrachten. Nun also das selbstbetitelte Debütalbum… wenn man den Jungs eins vorwerfen kann, dann ist es lediglich die mangelnde Kreativität bei der Titelwahl ihrer Veröffentlichungen.
Men skit i det, wie der Schwede jetzt sagen würde, sei’s drum, denn „Miasmal“ (also das vorliegende neue Album) klingt doch ziemlich unverbraucht, auch wenn die Zutaten allesamt nicht neu sind: Da gibt es den Opener „Mesmerized“, dessen seltsame Gitarrenmelodie am Anfang an beste ENTOMBED-Zeiten erinnert. Da gibt es Gitarrenfluten in „Equinox 432“, punkige Beats in „Blissful Cannonades“ und „We Will Live Forever“ und tödliche Akustikgitarren im Intro zu „Mists“. Und natürlich darf ein echtes Death-Metal-Solo genausowenig fehlen wie sakrale Keyboards („Chronicles“).
Aber nicht nur die einzelnen Zutaten überzeugen: „Miasmal“ enthält acht ziemlich schmissige Songs und klingt insgesamt so, wie man sich anno 1991 ein Death-Metal-Album gewünscht hätte: Brutal und elegant zugleich, zielstrebig, intensiv und noch nicht verwässert durch Einflüsse anderer Metalstile. In der heutigen Zeit wirkt das vielleicht etwas angestaubt – vor allem die Produktion klingt angenehm unmodern –, aber immer mit dem richtigen Feeling.
„Miasmal“ erscheint als Vinyl-Version (via Detest Records und Me Saco Un Ojo Records) sowie in einer CD-Version, die alle Tracks des Demos sowie der EP als Bonus enthält.
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