MF Ruckus - Thieves Of Thunder

Grüße aus der Partymetropole Denver, Colorado schicken uns dieser Tage die Metal’n’Roller MF RUCKUS: Deren Album „Thieves Of Thunder“ wurde stilecht flankiert von einer Deutschland-Tour mit den CARBURETORS und 9MM – immerhin versteht sich das Quintett in erster Linie als Liveband. Der Erstkontakt zum potentiellen Publikum fand also bereits statt, und jetzt stellt sich natürlich die Frage, was die Band auf Platte zu leisten imstande ist.

Gasoline – For My Party Machine

Würde man mit „Thieves Of Thunder“ warm werden, wenn man die Band live abgefeiert hat? Würde das Album sogar umhauen? Keine Frage: Das Album kann etwas. Natürlich haben MF RUCKUS einiges auf dem Kasten, Drummer, Bassist und die beiden Leadgitarristen beherrschen ihr Handwerk. Und Sänger Aaron Howell hat eine wandlungsfähige Sing- und Rock’n’Roll-Stimme. Das garantiert natürlich eine gewisse Variabilität, nicht nur beim Tempo. „Gasoline (For My Party Machine)“ ist so ein Fall, oder auch „We Don’t Party“, das angesichts des Speeds ein Widerspruch in sich ist – Pogoparty galore.

Aber auch stilistisch haben MF RUCKUS eine ganze Menge auf dem Kasten: „All My Heroes Are In Hell“ ist eine melancholische Hymne mit Westerngitarren, „Halfway To The Halfway House“ ein stadiontauglicher Heavyrocker, und „Jesus Hellraiser Christ“ fährt MAIDEN-taugliche Double-Leads auf. Und das abschließende „Cheatin'“ ist eine lustige Nummer zur Wandergitarre. Gekonnt.

„Thieves Of Thunder“ überzeugt, haut aber nicht um

Abzüge gibt es für einige eher generische Gitarrenriffs und Passagen, die sich in die üppig bemessenen 15 Stücke eingeschlichen haben. Man merkt halt schon, dass die Band eher live spielt, als dass sie sich im Proberaum verschanzt, um neue, ausgefeilte Stücke zu ersinnen. Um also auf die eingang gestellten Fragen zurückzukommen: Jau, mit dem Album wird man ohne Probleme warm werden – nur haut es nicht um. Trotzdem: „Thieves Of Thunder“ ist mehr als nur ein Album für zwischendurch, und als Partyalbum taugt es allemal.