Mit MEZZROW entsteigt derzeit eine weitere Band ihrer ehemaligen Grabesstätte, mit deren Wiederauftauchen man nicht unbedingt gerechnet hätte. Ohnehin haben die Schweden mit „Then Came The Killing“ im Jahr 1990 lediglich ein Album herausgebracht, um dann in der Zwischenzeit etwas halbgar wieder aufzutauchen. Dabei hat es bisher nicht zu einem weiteren Release gereicht. Nun, nachdem viele weitere Jahre ins Land gegangen sind, folgt mit ein paar Line-Up-Veränderungen dann tatsächlich doch ein Zweitwerk mit dem Titel „Summon Thy Demons“, das trotz historischen Wurzeln gut in die aktuelle Zeit passt.
Bay-Area-Thrash am Puls der Zeit
Das mag womöglich daran liegen, dass man mit Magnus Söderman und Ronnie Björnström gleich zwei neue Saitenflitzer im Kollektiv hat, die zumindest mit verschiedenen ihrer aktuellen Projekte am Puls der Zeit sind (LEECH, NIGHTRAGE) und dies auch zu „Summon Thy Demons“ mitliefern. Komplettiert wird das aktuelle Line-Up durch Drummer Jon Skäre (u.a. CONSUMPTION), der eher aus dem Death-Metal-Bereich kommt, sowie die beiden Gründungsmitglieder Uffe Pettersson und Conny Welén. Die Arrangements auf dem aktuellen Album sind unverkennbar dem Bay-Area-Thrash-Metal entlehnt und klingen daher auch etwas feinfühliger als andere europäische Kapellen.
Der Opener „King Of The Infinite Void“ oder auch „De Mysteriis Inmortui“ zeigen sich MEZZROW von ihrer besten Seite mit messerscharfen Riffs an Bord, die durch die sterile Produktion auch direkte Wirkungstreffer markieren. Eine leichte Schwäche ist der wenig markige Gesang von Frontmann Pettersson, der zwar solide aber, im Vergleich zur Instrumentalfraktion, mit fehlender Durchschlagskraft daherkommt. Doch gerade aufgrund der Gitarrenarbeit wirkt „Summon Thy Demons“ in allen von dieser Seite betonten Facetten frisch und angriffslustig. Seien es flinke Thrasher, Midtempo-Banger wie der Titeltrack oder melodische Soli.
„Summon Thy Demons“ fehlt es noch an Vielschichtigkeit
Mit ihrer Albumrückkehr nach 23 Jahren haben MEZZROW ein sauberes Gesamtwerk zu Tage gefördert, das sich im heutigen stilistischen Bay-Area-Dunstkreis nicht verstecken braucht. Das gelingt, obwohl „Summon Thy Demons“ im Großen und Ganzen wohl recht generisch ist, aber ein feines Gespür fegende Melodien hat. Auf Albumlänge kann man zukünftig sicherlich noch etwas an Vielschichtigkeit und Diversität arbeiten, aber die Abschussrampe steht.
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