Drei Kanadier als Festung. Drei Kanadier mit einem illustren Namen und mächtigen Sound. Es ist das klassische Gangstertrio, welches nur zu oft größere Bands mühelos an die Wand spielt. Gitarre, Bass, Schlagzeug – mehr braucht es einfach nicht für einen gepflegten Liveangriff auf der Bühne. METZ haben diese rohe Energie, die sich aus Hardcore, Punk und Rock speist, erfolgreich auf Platte bannen können, zusammen mit einer ganz speziellen Note. METZ, das ist die im Schraubstock zusammengezwängte Union aus moderner Prügelkombo und Vintageliebhabern. METZ sind laut, METZ sind aggressiv und METZ können so richtig dreckig klingen – elektronischer Dreck, der durch die Kabel gejagt wird wie Holz durch den Schredder. 220 Volt, die stellenweise so angenehm warm klingen, dass man gar nicht merkt, wie man sich die Finger dran verbrennt.
Es ist vor allem der Sound, der bei dieser Band fasziniert. Die Songs, dass sind zehn moderate Adrenalinschübe mit richtig geilen Momenten, die sich aber auch sehr ähneln. Ein prägnantes Riff, ein prägnanter Beat, fiese Distortion, Feedbacks und ein Sänger, der das Mikro töten will, bevor es das Echo tut. Und dazu die Produktion, die wie Garage Rock klingt, bei der man einen übergroßen Verstärker in der Bude geparkt hat; so, als ob man im Beatclub oder bei Dieter Thomas Dreck’s Hitparade plötzlich alle Regler auf 11 gedreht hat. Wenn ich immer Aufnahmen sehe, wie in den 50er Jahren die Beatles tausende Menschen zum Ausrasten gebracht haben, kann ich mich einfach nicht hineinfühlen. Die Ungnade der späten Geburt? Aber diese Bilder und METZ als Soundtrack dazu – alles klar. Stromgitarrenrock zum Ausflippen, von einer Band, die genau weiß was sie will: Nicht wissen zu wollen, wohin man mit so einem Album gehört. Ich sag’s euch: auf den Plattenteller!
Kommentare
Sag Deine Meinung!