Das Thema METSATÖLL sorgt seit dem Debüt der Esten mit „Hiiekoda“ im Jahr 2004 immer wieder einerseits für begeisterte Höhenstürme, andererseits für betretenes Schweigen über das musikalisch Dargebotene. Mit „Äio“, das übrigens mit einem schicken Cover ausgestattet ist (nur nebenbei), meldet sich die Viererbesatzung nun bereits zum fünften Mal zu Wort. Ein bestätigter Auftritt beim diesjährigen Wacken-Festival inklusive!
Stilistisch hat sich bei METSATÖLL in der Zwischenzeit nicht wirklich viel getan. Noch immer stehen die Esten für geplegte Folk-Unterhaltung, die mithilfe von Sackpfeifen, Harfen und Mandolinen gehörig unterstützt wird und für volkstümliche Atmosphäre im Eigenheim sorgt. Ich muss zugeben, dass mich die bisherigen Alben der Band nur bedingt überzeugen konnten, zu langatmig, uninspiriert und wenig variantenreich klangen die bis dato veröffentlichten Platten. Auch auf „Äio“ sind manche dieser Mängel erneut zu spüren, auch wenn diese Faktoren dieses Mal gekonnt reduziert wurden. Die vierzehn Songs, allesamt in Estnisch vorgetragen, können als volle Ladung an folkigem Esprit bezeichnet werden. Traditionelle Melodien treffen dabei auf rhythmische Gitarrenriffs und dazu passende, aber nicht wirklich zwingende Vocals.
„Äio“ konzentriert sich alles in allem zu sehr auf den Folk-Faktor. METSATÖLL bemühen sich zwar um eine breitere Ideenvielfalt und eine größere Portion an Eigenständigkeit, so wirklich ist das den Esten aber auch auf Longplayer Nummero Fünf noch nicht gelungen. Durch zu viele langatmige Passagen, die man aufgrund fehlender Ideen auch locker weglassen hätte können, ist „Äio“ nicht mehr als ein durchschnittlicher Output in einem vielgescholtenen Genre. Wie sich die Waldmänner auf der Wacken-Bühne schlagen werden, bleibt abzuwarten, rein auf Konserve stellt „Äio“ zwar eine gewisse Weiterentwicklung dar, zusammengefasst mangelt es der Platte aber noch an frischen Elementen, die hierbei einfach benötigt werden. Für eingefleischte Folker ist dieses Albem sicherlich zu empfehlen, da „Äio“ aber nur einen geringen Grad an Härte aufweist, sollte ein kurzes Reinhören zu Beginn nicht verkehrt sein!
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