„Hiiekoda“ ist offenbar der Nachfolger von „Terast…“, nur noch ein Stück länger, dafür ein klitzekleines bisschen weniger einfallslos. Die Songs sind kürzer, kompakter und vom Charakter her sehr melodisch und beinahe fröhlich-beschwingt und oft folkig eingefärbt. Das liegt daran, dass viele Songs rein akustisch sind (deshalb auch einen Punkt oben drauf, weil diese Songs wirklich schön zu hören sind und mich an die Interludien auf SKYFORGERs „Semigalls Warchant“-Demo erinnern). Mitsingmelodien oder überhaupt irgendetwas, das hängenbleiben würde, kann man hier allerdings trotzdem lange suchen. Um ehrlich zu sein: man sucht es sogar vergeblich. METSATÖLL dudeln sich ohne jede Art von Energie und Leidenschaft durch ihr Zeug, das allerdings hörbar produziert. Manchmal wünsche ich mir, das sei nicht so, dann würde man die ganzen nicht vorhandenen Details nicht so gut raushören.
Für weitere Beschreibungen der Musik bitte ich darum, das Review zu „Terast…“ zu lesen, darin steht alles, was man nicht wissen muss. Geändert hat sich rein qualitativ nicht viel, leider auch nicht an dem wirklich grausamen Gesang, der der ganzen Band den Stempel aufdrückt. Auf diesem Stempel steht „SO GUT WIE UNHÖRBAR“. Wenn METSATÖLL ein Akustikalbum aufnehmen würden, wäre das anders.
Die Bewahrung der estischen Kultur und der Schutz der Natur ihres Heimatlandes und die Öffentlichkeit dafür zu gewinnen, ist Anliegen der Esten Metsatöll. In diesem Falle versuchen sie ihre Botschaft mit ihrer 2004er Veröffentlichung des "Hiiekoda" zu Gehör zu bringen. Das estische Wolfsrudel zeigt gegenüber dem Debut einen stark erhöhten Folk- Anteil mit mehreren reinen, tradionellen Folksongs auf dem Album. Estischer und lettischer Folk ähneln sich und wer Skyforgers Folkalbum "Zobena Dziesma" (Swordsong) kennt und mag, liegt hier ebenfalls richtig.
Auch dieses Album pendelt musikalisch irgendwo zwischen Skyforger, frühen Einherjer und Korpiklaani (mit denen Metsatöll auch schon auf Tour waren.)
Den Song "Rauavanne" möchte ich als Anspieltipp hervorheben.
Ansonsten finde ich trotz des erhöhten Folkanteils "Hiiekoda" nicht ganz so gut wie das Debutalbum, da letzteres einfach eingängiger ist.