Metrum - Broken

Review

METRUM selbst bezeichnen ihre Musik als Progressive Rock. Und obwohl sie damit im Grunde absolut richtig liegen, weckt die Bezeichnung doch falsche Assoziationen. Denn dadurch, dass die Österreicher ihrem Sound eine amtliche Prise Melancholie verpassen, erinnern sie oftmals an Düster-Rocker in der Tradition von TYPE 0 NEGATIVE. Und das schleppende, stellenweise wie Kaugummie in die Länge gezogene Riffing, vor allem aber die Phrasierungen von Sänger Alexander Grössl lässt die Band gar in erhabene Doom-Gefilde vorstoßen.

Ihre eigene Nische haben METRUM somit schonmal gefunden, nun gilt es, sich hier häuslich einzurichten und das funktionierende Konzept zu verfeinern. Denn im Detail gibt es noch einige Baustellen, an denen METRUM arbeiten sollten. So wirken die Songs ein wenig zu gleichförmig und spannungsarm. Zu selten lockern unterhaltsame Spielereien wie das kurze Pseudo-A-Cappella-Break in „Ditch“ die Stücke auf. Dieser Mangel an Abwechslung wird zudem von der recht flachen Produktion unterstrichen, in der viele Details der Stücke zu sehr untergehen.

Als heimlicher Hit entpuppt sich „Fail“, das mit seinen Reggae-Anklängen im Refrain ein ungewohnt fröhliches Element in den sonst reichlich melancholischen Bandsound einbringt. Auch die Texte können überzeugen, die kritisch Bezug auf Politik und Gesellschaft nehmen, dabei aber meist offen genug für eigene Interpretationen gehalten sind, dass sie nicht zu Moralpredigten mit hoch erhobenem Zeigefinger verkommen. Lediglich das abschließende „History“ wirkt eine Spur zu „gutmenschig“ auf mich.

04.02.2012

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