Metatrone - The Powerful Hand

Review

Es ist immer wieder schade, wenn ein Album, das grundlegend Potential hat, nicht nur an seiner Durchschnittlichkeit zugrunde geht, sondern auch noch deutliche Störfaktoren aufweist, die etwaige herausragend positive Aspekte in den Schatten stellen, sodass am Ende auch wirklich überhaupt nichts dabei herumkommt.

METATRONE ist es mit „The Powerful Hand“ gelungen, ein eben solches Album zu schaffen; zwar sind die Melodiebögen anhörbar, der Power Metal mit dem Schuss von Progressivität zeigt hier und da Potential und technische Ausgefeiltheit und auch das Gesamtbild ist relativ rund, damit allerdings endet die Aufzählung des Positiven der CD leider auch schon.
Prinzipiell klingt die Band nicht nur ähnlich wie LABYRINTH oder VISION DIVINE, sondern fast gleich – damit ist jeder Versuch, irgendwie aus dem, wohlgemerkt schlichtweg öden, Einheitsbrei herauszuragen, vergebens gewesen.
METATRONE haben zwar einige Merkmale vorzuweisen, doch sorgen diese traurigerweise eher dafür, dass die Musik schlechter statt besser wird. Einmal wäre da das Keyboard zu nennen; im Allgemeinen eine gute Sache, um der Musik Harmonie und Charakter zu verleihen – bei diesem Album jedoch ein Schuss in den Ofen. Der Bandgründer und Keyboarder David Bruno sollte seine Finger bei dem nächsten Album für längere Zeit von den Tasten lassen, da die ganze Musik damit einfach überladen und stellenweise wirklich störend wird.
Die Gitarren sind teilweise wirklich flott am Werke, allerdings kommt bei keinem Melodiebögen eine fesselnde Spannung auf; keines der Riffs lässt irgendwo Innovation oder Fähigkeit zu Begeistern erahnen.
So zieht es sich durch das ganze Album hindurch: Musik von durchschnittlicher Qualität, die dem Standard entspricht und stellenweise sogar darüber hinwegkommt, wird durch eigene Elemente in ihrer Entfaltung gehindert, sodass letztlich kein überzeugender Eindruck zurückbleibt. Spontan fällt mir nichts ein, was METATRONE im positiven Sinne von der Masse abhebe, abgesehen vielleicht von der Bandidee, welche immerhin Authentizität verleiht: die Jungs haben sich der christlichen Sache verschrieben und spielen Metal im Namen der Bibel und Gottes. Darin begründet war auch mein erster Schock beim Öffnen der CD: Da springen mir doch tatsächlich lauter Kreuze ins Auge, doch statt der satanisch bösen Petruskreuze (die umgedrehter Natur) sind diese dem christlichen Bild eines ordentlichen Kreuzes gemäß. Umgedrehte Kreuze ist man aus dem Black Metal ja zur Genüge gewöhnt, da ist es stellenweise sogar erfreulich, mal das „weiße“ Gegenteil zu erblicken: Zwar hat Religion, egal welcher Form, für mich nichts in Musik verloren aber immerhin zeigt das, dass die Band es ernst meint und nicht nur darauf aus ist, auf den schnellen Zug des Metals aufzuspringen, um sich etwas Ansehens und Geldes zu erfreuen – christlicher Metal ist nämlich kaum prestigeträchtig.

Kaufen sollten das Album nur religionstreue Christen, die Metal mit ihrer Botschaft suchen, oder aber starke Liebhaber des Genres, die auch an der zehnten gleichklingenden Veröffentlichung noch ihren Spaß finden. Allen anderen sei vom Kauf abgeraten.

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07.12.2006

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