Was ist das? Nach ihrem ungestümen Debüt, eröffnen METALLICA ihre zweite Langgrille „Ride The Lightning“ mit zarten Akustikgitarren. Doch wer eine Verwässerung des aggressiven Thrash Metals befürchtet, wird auf dem Album schnell eines Besseren belehrt. Cliff Burton hat der restlichen Band zwischenzeitlich zwar die Grundlagen der Musiktheorie erläutert. Zu Klassik-Snobs sind METALLICA deshalb aber noch lange nicht mutiert.
So prescht „Fight Fire With Fire“ in gewohnter Höchstgeschwindigkeit aus den Boxen. Bei Stück Nummer zwei wird aber klar, dass die Band sich weiterentwickelt hat. Waren Midtempo Songs auf „Kill ‚Em All“ noch Ausnahmeerscheinungen, nehmen sie auf „Ride The Lightning“ wesentlich mehr Platz ein. Der Titelsong wartet zwar nach einem Break noch mit schnellen Thrash auf. „Escape“ oder das schleppende „For Whom The Bell Tolls“ setzen allerdings voll und ganz auf runtergefahrenes Tempo. Der Härtegrad wird dabei aber immer oben gehalten. Der Refrain von „Escape“ ist die einzige Ausnahme. Viele sehen den Song gerne als Schwachpunkt der Platte. Hetfield selbst hat einst gesagt, dass es der erste Versuch der Band gewesen sei, mehr Radioairplay zu bekommen. Sei’s drum. Trotz poppigem Refrain (der ein ganz schöner Ohrwurm ist) hat der Song coole Riffs zu bieten. In den Strophen gibt sich Hetfield gewohnt angepisst. So soll es sein!
METALLICA-Fans haben Stoff zum diskutieren
Der zweite große Streitpunkt des Albums ist die (Halb-)Ballade „Fade To Black“. Die Blaupause für „One“ und „(Welcome Home) Sanitarium“ ist eine musikalische Meisterleistung, die zwischen leichter Melancholie und völliger Verzweiflung hin und her wandert. Wer keine Scheuklappen aufhat, wird mit dem Song seine helle Freude haben. Dass „Ride The Lightning“ musikalisch vielschichtiger als der Vorgänger daher kommt, ist auch keine Wunder. Cliff Burton und Kirk Hammett wurden erstmalig aktiv ins Songwriting eingebunden. Dafür kommen Ideen des gefeuerten Dave Mustaine nur noch bei zwei Songs zum Tragen. Neben dem Titelstück ist es das abschließende, sehr atmosphärische Instrumental „The Call Of Ktulu“. Das absolute Highlight der Platte ist allerdings „Creeping Death“. Mitgrölhymne und Riffmassaker in Personalunion, besticht der Song mit einem unfassbar coolem Mitteilteil und dem vielleicht besten Kirk-Hammett-Solo aller Zeiten.
Die Produktion der Platte übernimmt Fleming Rasmussen, der später auch „Master Of Puppets“ veredelte. Der Däne zimmert METALLICA in den Sweet Silence Studios einen Sound, der das Debütalbum alt aussehen lässt. Klar, „Ride The Lightning“ klingt etwas weniger rotzig. Aber dafür ist alles aufgeräumter als zuvor. Die Instrumente sind alle klar voneinander zu unterscheiden. Vor allem die Gitarren matschen nicht mehr rum. Dadurch kommen die messerscharfen Riffs weitaus besser zur Geltung.
Wenn ihr „Ride The Lightning“ noch nicht kennt, solltet ihr das schleunigst ändern. METALLICA waren 1984 weit weg von ihrem kommerziellen Zenit. In künstlerischer Hinsicht hatten die Four Horsemen aber ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Besser als auf diesem Album war Thrash Metal nie!
Vielen Dank, absolut gerechtfertigte 10er Wertung!
Nie waren metallica ausgeglichener.die ungestüme Energie von kill em all ist ständig spürbar,das songwriting ist deutlich gereift und es hat schon gute Gründe warum das Teil die Blaupause für nahezu jedes weitere metallica Release wurde und dass die Band nun endgültig durchstarten konnte.
Für mich klar stärker als das leicht überschätzte Master of puppets.
Das zweite Album ist eigentlich immer das schwerste, oder sicher schwerer als das erste, da nach einem Wahnsinns Debüt Album wie es „Kill ém all“ war, auch die Erwartungen steigen!
Doch Metallica sind tatsächlich gereift und das Album hat auch nur unvergessliche Hits. Alben generell zu vergleichen, ist immer schwierig, da die Geschmäcker ja (Gott sei Dank) verschieden sind. Das gute an diesen alten Metallica-Scheiben… Sie sind einfach immer und überall geil anzuhören, und das nach über 30 Jahren. Darum hat Metallica auch bei diesem Album damals alles richtig gemacht. Und darum kann es nur eine Bewertung geben: 10 von 10 Punkte!!! Ein perfektes Album!
Absolut der 10er Wertung kann man nur entsprechen, ich erwisch mich auch heute noch immer wieder dabei mir die Frage zu stellen welche der beiden Scheiben „Ride the Lightning“ oder „Master of puppets“ eigentlich die Bessere für mich ist: für mich schneidet die Ride the Lightning nen Tick besser ab. Wobei der beste Metallica Song ever zumindest für mich auf der anderen Scheibe zu finden ist, Disposable Heroes. Ergänzend noch zur Review find ich persönlich das Solo vom Titelsong am besten 🙂 1985 als ich mir die Scheibe damals noch auf Kassette geholt hatte, war das der Anfang vom Metal für mich und nach dem Intro von Fight fire with fire mein erster richtiger musikalischer Schock, der mich bis heute gefangen genommen hat. Sorry ein wenig Nostalgie musste sein 🙂 Ein zeitloses Meisterwerk mehr kann man da eigentlich nicht sagen.
Absolut!
Auch für mich ist diese Scheibe die wohl wichtigste überhaupt.im zarten alter von ca 6 Jahren lief sie bei mir bereits rauf und runter und auch heute noch regelmäßig.dieses Album begleitet mich mein ganzes Leben und hat mich zum härteren metal gebracht.
Geschädigt durch einen Vater in einer metalband und damit verbundene,sehr frühe, besuche im proberaum und auf Konzerten ist dieses Album für mich genau so wichtig wie dieser Umstand.
Die Essenz des metal für mich.
escape und trapped under ice – diese beiden songs musste ich eigentlich immer skippen. warum auch immer, sie haben mich genervt und sie gehen mir heute noch auf den senkel. dafür ist der rest umso besser. aufgrund der zwei füllnummern für mich halt keine höchstwertung. aber knapp dran.
Trapped Under Ice ist für mich eines der Highlights dieser Scheibe…der besten von Metallica
10/10