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Metallica - Quebec Magnetic

Review

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In Dingen künstlerischer Freiheit haben sich METALLICA bekanntlich noch nie reinreden lassen, nun sind sie auch geschäftlich ihre eigenen Herren. Im Zuge der Gründung ihres eigenen Labels Blackened Recordings haben sie seit kurzem nicht nur die Rechte an allen Masters ihrer bisherigen Releases sondern auch die Zügel bei allen ihren künftigen Veröffentlichungen in der Hand. Volle kreative wie unternehmerische Kontrolle zumindest in ihrem US-amerikanischen Heimatmarkt, denn international werden alle künftigen Releases weiter an die Universal Music Group lizensiert. Die Probe aufs Exempel der (fast) völligen Unabhängigkeit gibt es auch sogleich pünktlich zur Weihnachtszeit mit der DVD „Quebec Magnetic“,…

…für die Fans aufgerufen waren, per Online-Voting zu entscheiden, welche der beiden am 31.Oktober und 01.November 2009 in Quebec gespielten Shows in voller Länge und welche nur häppchenweise zu sehen sein soll. Enthalten sind jedoch alle unterschiedlichen Songs, die METALLICA damals zum Besten gaben: das komplette Set der zweiten Nacht auf DVD 1 und die nur am Halloween-Abend gespielten Stücke auf DVD2. Dazu gibt es als Bonus-Material mit den „Quebec Love Letters“ etwa acht Minuten Band- und Faninterview-Snippets, die jedoch komplett verzichtbar sind und somit klar die beiden Konzerte in den Vordergrund rücken. Hier gibt es im Sound mit einer 5.1 Dolby- bzw. DTS-Abmischung und bildtechnisch absolut nichts zu meckern und nicht nur, weil man in dieser Liga nichts Anderes erwartet: eingefangen wurden die Gigs von Wayne Isham, der sich mit Videos für unzählige Pop- und Rockgrößen einen Namen gemacht hat und auch seit „Enter Sandman“ für viele METALLICA-Kurzfilme verantwortlich zeichnete. Besonders die visuelle Aufbereitung macht die beinahe drei Stunden Konzert zu einem kurzweiligen Vergnügen: vom speziellen, fast ebenerdigen und in der Hallenmitte platzierten Bühnenaufbau begünstigt, bieten Kameras auf und neben der Bühne, direkt aus dem Publikum heraus und Panoramaeinstellungen über die ganze Arena hinweg genügend Möglichkeiten, Band und Effektfeuerwerke aus allen möglichen Blickwinkeln zu beleuchten. So ist der Einstig im Stroboskop-Gewitter des Openers „That Was Just Your Life“ ebenso perfekt inszeniert wie die vier herunterschwebenden Lichtsärge zu „Master Of Puppets“ oder die große Halloween-Party während „Seek & Destroy“ mit Masken und vom Hallendach hinabfallenden schwarzen Plastikbällen, die wie der gesamte Gig dazwischen vor allem eines transportieren: dass zweistündige Konzerte vor tausenden von Leuten zu geben für 4 Jungs auch nach 30 Jahren immer noch der geilste Job auf der Welt ist.

Als Wermutstropfen wird für einige sicherlich die Setlist durchgehen, die „Quebec Magnetic“ im Lichte einer DVD zum Album erscheinen lassen mag: bis auf „The Unforgiven III“ und „Suicide & Redemption“ wird „Death Magnetic“ in Gänze durchgezockt und lässt zu wenig Platz für den einen oder anderen Klassiker, wobei auch die komplette „Load“/“Reload“-Ära und auch „St.Anger“ ausgespart wird. Dafür gibt es das erste Mal seit 1997 „The Shortest Straw“ live zu erleben, die alle Jubeljahre gespielten „Holier Than Thou“ und „Killing Time“ und die Gewissheit, dass es für die Double Bass-Künste von Lars Ulrich doch noch Hoffnung gibt.

16.12.2012

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