Metallica - Metallica

Review

Galerie mit 32 Bildern: Metallica - M72 World Tour 2023 in Hamburg

Wir schreiben das Jahr 1991. Der Grunge-Boom steht kurz bevor und wird in Kürze mit NIRVANAs „Nevermind“ seinen Höhepunkt erreichen. Metal scheint auf dem absteigenden Ast zu sein. Doch knapp davor veröffentlichen METALLICA ihr fünftes Album, auch bekannt als das „Black Album“. Eine Platte, mit der sich die Band über alle Trends hinwegsetzt und einen Platz im Rock-Olymp sichert.

METALLICA auf den Spuren MÖTEY CRÜEs

Als Produzent krallen sie sich den renommierten Bob Rock. MÖTLEY CRÜE verhilft er bereits zwei Jahre zuvor zu ihrem ersten Nummer-Eins-Album. Das soll er mit METALLICA wiederholen. Der Sound ist polierter, aufgeräumter und fetter als auf allen vorherigen Album. Gleiches gilt für das Songmaterial. Der progressive Trend von „Master Of Puppets“ und vor allem „…And Justice For All“ weicht stringenteren, simpleren Songs, die klaren Strukturen folgen. Eingängigkeit ist das Gebot der Stunde. Schon die erste Single „Enter Sandman“, die das Album eröffnet, präsentiert sich mehr als Hard-Rock-Hymne denn Metal-Massaker. Das prägnante Mainriff kennt wohl jedes (Metal-)Kind, genauso wie den Mitgröl-Refrain, der das Stadion bei jedem METALLICA-Konzert erbeben lässt.

In den folgenden 60 Minuten lässt der Hitfaktor kaum nach. Das schleppende Groove-Monster „Sad But True“ lädt zum headbangen ein. In Intro von „Holier Than Thou“ scheint kurz der Thrash durch. Anschließend entpuppt sich der Track aber als Hard-Rock-Ohrwurm. Mit „The Unforgiven“ folgt anschließend die erste Ballade. Das melancholische Stück folgt nicht der Tradition von „One“ oder „Fade To Black“. Wer auf den harten Metal-Part wartet, wird bitter enttäuscht. Stattdessen beweist sich Frontmann James Hetfield als einfühlsamer Geschichtenerzähler. Da ist Gänsehaut garantiert. Allerdings müssen METALLICA-Fans der ersten Stunde ihre Erwartungen an die Band zu Hause lassen, um hieran ihre Freude zu haben.

An „Nothing Else Matters“ scheiden sich die Geister

„Nothing Else Matters“, die zweite Ballade im Bunde, stellt aber wohl den größten Streitpunkt auf dem „Black Album“ dar. Schließlich ist der Song so hammerhart auf Charttauglichkeit getrimmt, dass es kaum zu glauben ist. Aber verdammt noch mal, zieht euch dieses geile Gitarrensolo von Hetfield rein. Und geht einem der gefühlvolle Gesang nicht irgendwie doch nahe? Auch dieses Gitarrenintro vergisst man im Leben nie wieder. Liebt ihn oder hasst ihn – der wohl bekannteste METALLICA-Song aller Zeiten ist auf jeder Ebene ein Hit.

Einen richtigen Durchhänger haben die Jungs aus der Bay Area auf ihrem fünften Album sowieso nicht im Gepäck. Im letzten Drittel schwächelt die Platte allerdings ein wenig. „Of Wolf And Man“ oder „The God That Failed“ halten nicht ganz mit dem hohen Niveau der vorherigen Songs mit. Dafür erinnert der energetische Rausschmeißer „The Struggle Within“ zumindest ein klitzekleines bisschen an alte Thrash-Großtaten.

Auf dem „Black Album“ wagen METALLICA eine extrem krasse Kurskorrektur. Doch die macht sich bezahlt. Mit Thrash Metal hat das alles nichts mehr zu tun. Ein astreines Album zwischen Hard Rock und Heavy Metal ist die Platte aber in jedem Fall. Und in kommerzieller Hinsicht geht die Band endgültig durch die Decke. Wer unvoreingenommen an das Album rangeht, macht mit einem Kauf absolut nichts falsch.

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17.05.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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13 Kommentare zu Metallica - Metallica

  1. maks sagt:

    och nöö. metallica auf valium spielen langweilgen rock/pop.

    3/10
  2. Doktor von Pain sagt:

    Oh, oh, der Rezensent begeht tatsächlich einmal (letzter Absatz) den Kardinalfehler und schreibt „Trash“ statt „Thrash“. Da er es aber vorher richtig gemacht hat, handelt es sich wohl zum Glück nur um einen Vertipper.

    1. Dominik Rothe sagt:

      Danke für den Hinweis. Das interpretierst du ganz richtig 😉 Hab’s entsprechend korrigiert.

  3. GrogJunge sagt:

    Miese Platte mit nur sehr wenigen Lichtblicken. Pop-Metal vom allerschlimmsten.

    2/10
  4. Marcel sagt:

    Wer hier von Pop Metal spricht, sollte eigentlich lebenslanges „Metal-Hör-Verbot“ bekommen. Sowas subjektives und peinliches hab ich selten gehört, auch wenn die Platte nicht die Beste von Metallica ist, hat sie ihre Daseinsberechtigung.

    7/10
    1. GrogJunge sagt:

      Pop Metal ist das und nichta anderes!

      1. Doktor von Pain sagt:

        Ach so. Na dann.

      2. Marcel sagt:

        Ein Vollidiot bist du. Nichts Anderes!

  5. derholgi sagt:

    Damals hatte ich nach Justice nur noch wenig Hoffnung, das Metallica sich ein weiteres mal werden neu erfinden können, zumal für mich der Zug nach Puppets ohnehin abgefahren schien, auch wenn Justice eine würdige Metallica-Platte war, es war eben aber auch ein Zenit.

    Was mit dem Black Album dann kam war lupenreiner Hausfrauen-Metal, das weniger als Vorwurf, es ist eben einfach so, der grosse Durchbruch hier gibt dieser These mMn recht. Weit mehr Menschen waren nun bereit für Metallica, beide Seiten hatten sich aufeinander zubewegt, quasi.

    Für mich nun wieder war dies auch ein Grund dafür, weiter im Underground zu wühlen und siehe da, DeathMetal und BlackMetal taten sich auf, alles wurde gut 😀

    Metallica gelang mit dem Black Album der grosse Wurf, sie waren eben Superstars seinerzeit, und da gehört ein breitenwirksames Werk dazu, das wurde bestellt und geliefert.

    Ich war dann eben mal draussen, und bin es bis heute, in Sachen Hetfield und Kollegen.

    5/10
  6. HH7 sagt:

    Wenn ich mich an die guten alten Zeiten zurückerinnere, Anfang der 90er… Die Glam-Rock-Zeit ging langsam zu Ende, die Klamotten wurden immer mehr XXL, Holzfällerhemden aus Kanade, auch die Haare wurden länger, ja die Grunge-Zeit aus Seattle war stark angebrochen. Neben Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden und ein paar Crossover-Bands wie Rage against the machine oder Faith No More, gab es eigentlich nur noch besch… Musik. Vor allem im Radio, ja es gab Dance-Floor ala DJ Bobo oder Dr. Alban oder wie die ganze Kagge hieß… Nicht zu vergessen, es gab noch GunsN´Roses, ja die konnte man auch noch hören… Aber was war mit dem Metal? Painkiller Judas Priest setzte noch ein Zeichen, ja und natürlich die guten alten Metallica. Das schwarze Album ist anders, die Songs kürzer, nicht mehr so progressiv depressiv, oder anders rum… Kurzum einfach nur ein richtig geiles Metal-Album! Frisch, fromm, fröhlich, frei!!! Geiler Sound und jeder Song ist einfach noch immer geil zu hören! Nach über 25 Jahren! Ich höre es immer noch sehr gerne! Übrigens das best verkaufte Metal-Album Deutschlands aller Zeiten! Wem es zu soft, kommerziell, oder einfach zu poppig ist, naja das sind die ewigen Supernörgler, die einfach nicht verstehen, wenn sich eine Band etwas entwickelt und neue Wege geht. Metallica hat mit diesem Album nichts von seiner Vormacht-Stellung im Thrash-Metal-Bereich eingebüßt. Im Gegenteil, soviel Abwechslung gab es zuvor auf keinem Album. Es hat 0 Durchhänger, wirklich kein Schwachpunkt auf der Scheibe, und trotzdem ist es nicht mein Favorit-Album von METALLICA. Wenn ich zurück denke, damals Anfang der 90er… Da dauerte ein Metallica-Konzert 3 Stunden ohne Vorband, da ging sowas von die Post ab… Ich hatte danach 1 Woche Genick-Muskelkater, einfach unvergesslich… Zu soft, zu poppig, zu kommerziell, da kann ich nur Lachen… hahaha!!! Kill EM Fuggin 10 von 10 points… und nichts anderes!!! Metal-History!!!

    10/10
  7. zerteiler sagt:

    „Said“ but true?

  8. AR sagt:

    Naja, es ist gut. Aber im Vergleich mit den Hammer-Alben von Metallica (1983 – 1988), ist es halt einfach flach.
    Ich würde es mir auch kein zweites mal kaufen, auch als „remastered“ nicht. Die ersten vier Alben von Metallica dagegen jederzeit!
    Für mich haben sich Metallica 1988 nach der „… and Justice for all“ aufgelöst. Ende.
    Ich habe es danach noch mit ihnen versucht aber ….. nein ….. das sind nichtmehr meine Metallica!

    4/10