Metallica - Kill 'Em All

Review

Galerie mit 7 Bildern: Metallica - Rock Am Ring 2014

Wir schreiben das Jahr 1983. Mit ihrem Beitrag zum „Metal Massacre“-Sampler und dem Demotape „No Life ‚Til Leather“ haben die blutjungen METALLICA bereits einiges an Aufsehen erregt. In der Zeit zwischen dem Demo und ihrem Debütalbum feuern sie ihren Bassisten Ron McGovney; Lead-Gitarrist Dave Mustaine muss aufgrund seiner anhaltenden Alkoholprobleme ebenfalls gehen. Den Posten am Bass übernimmt Cliff Burton. Als neuer Saitenhexer wird EXODUS-Klampfer Kirk Hammett verpflichtet. Damit Vorhang auf für: „Kill ‚Em All“!

Der Opener „Hit The Lights“ gibt direkt die Marschrichtung des Albums vor: schnell, roh, kompromisslos. Anfang der 80er sind METALLICA angepisst von der aufkeimende Glam-Metal-Bewegung und stellen den absoluten Gegensatz dar. Die spieltechnische Finesse der New Wave of British Heavy Metal paaren sie mit der Geschwindigkeit des Punks. Heraus kommt ein Aggressions-Cocktail, dem bis heute nur wenige Bands das Wasser reichen können. Riffs und Gesangslinien sind dabei extrem simpel, aber effektiv! Songs wie „Whiplash“ oder das abschließende „Metal Militia“ legen ein Tempo vor, das die Welt so noch nicht gehört hat. Kirk Hammett flitzt derweil mit ebenso pfeilschnellen Soli über das Griffbrett, die ihn schon bald zu einem der angesehensten Metal-Gitarristen machen.

METALLICA haben mehr zu bieten

Doch nicht nur in Sachen Geschwindigkeit beeindrucken METALLICA die Metal-Gemeinde. Die Single-Auskopplung „Jump In The Fire“ zeigt, dass die Band auch im Midtempo-Bereich überzeugen kann. Und die Mitgröl-Hymne „Seek & Destroy“ hat bis heute zu recht ihren Stammplatz im Live-Set behalten. „The Four Horsemen“ gibt zudem schon einen Ausblick darauf, wo die Band sich in Zukunft hinbewegen würde. Der längste Song der Platte kombiniert Thrash-Riffs mit einem ruhigen, ausschweifendem Mittelteil. Ohnehin sind es vor allem die häufig überraschenden Breaks, die den Songs auf „Kill ‚Em All“ ihre Würze verleihen.

Doch auch die Produktion trägt ihren Teil zum Gelingen des Albums bei. Denn der Sound ist ebenso roh wie die Songs selbst. Passend dazu schreit James Hetfield mehr, als das er singt. Der brachiale Hall auf seiner Stimme soll die gesanglichen Unsicherheiten des METALLICA-Frontmanns kaschieren. Im Endeffekt sorgt das aber nur dafür, dass die Vocals noch aggressiver klingen, als sie ohnehin schon sind. Also alles grün im Lande METALLICA? Nicht ganz. Denn Burtons Bass-Solo „(Anesthesia)-Pulling Teeth“ mag zwar aus Musikersicht spannend sein. Für den Ottonormal-Hörer ist das Ding aufgrund mangelnder Spannungskurve aber furzlangweilig.

„Kill ‚Em All“ ist ein Debütalbum ohne gleichen. METALLICA sprühen zu Beginn ihrer Karriere vor Spielfreude. Doch neben ungebändigter Aggression, zeigt das Quartett auch schon ein Gespür für komplexe Songs und coole Breaks. Das lässt die gesamte Konkurrenz alt aussehen.

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26.04.2017

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19 Kommentare zu Metallica - Kill 'Em All

  1. Mighty God Of Wrath sagt:

    🙂 Alles andere als 10/10 sind ja doch eher als Joke zu sehen…

    10/10
    1. Doktor von Pain sagt:

      Und wie viel bekommt dann „Ride the Lightning“? 12/10?

      8/10
      1. Schmutz sagt:

        Auch 10/10

        10/10
    2. maks sagt:

      für mich einer der klassiker die den „test of time“ definitiv nicht bestanden haben. mag ja sein, dass dieses album mal wichtig war und funktionierte, aus heutiger sicht jedoch ist es gähnend langweilig.

      4/10
      1. Matthias sagt:

        Das Album war und wird immer wichtig sein. Falls Ihnen Kill em All zu langweilig ist, suchen Sie sich bitte eine andere Musikrichtung aus.

        10/10
      2. maks sagt:

        lieber matthias,

        ich denke doch, dass es meine entscheidung ist, welche musikrichtung ich mir aussuche. ich persönlich finde das album mau. hetfields gesang ist dünn, sound ist dünn, kompositionen sind dünn. und auch wenn heute noch 50.000 am abend im stadion diese songs mitgrölen, ist das für mich kein argument für dieses album. aber und das sollten auch sie akzeptieren: ich höre weiterhin thrash und auch metallica.

        LG

  2. Llares sagt:

    Sagt ihr vielleicht auch was zum „Remaster“? Bessere Soundquali? Neue Abmischung? Bonus Tracks?
    Danke!

    1. Dominik Rothe sagt:

      Mit der letztjährigen Neuauflage hat sich der Kollege Büttner bereits ausführlich beschäftigt: http://www.metal.de/specials/metallica-kill-em-all-deluxe-edition-64562/

      1. Llares sagt:

        Danke für den Link, aber auch da steht nur, dass das Album remastered ist. Zum Klang verliert er leider kein Wort.

    2. Bluttaufe sagt:

      Laut einigen Bewertungen auf Amazon soll das Remastering einen „klirrenden“ Sound haben.
      Ich zitiere mal einen Nutzer vom 25. Mai 2016:

      „Schon lange kein so schlechtes Remix-Album gehört. Höhen völlig überzogen so dass der Bass und zum Teil auch das Schlagzeug untergehn.
      Das wird diesem Album überhaupt nicht gerecht!!!!

      Wer auch nur ein wenig Wert auf Soudqualität legt kann ich keinem diesen Remix empfehlen!!!!!!!!!!!
      Da hört euch lieber das Original an.

      Und dann noch die Cd in so einer billigen Papphülle!“

      1. Llares sagt:

        Danke, Bluttaufe. Erwarte ich eigentlich vom Autor einer Review, den Sound zu beurteilen…

      2. troll sagt:

        remix und remaster sind 2 paar schuhe und so weit ich weiß, wurde das album nicht remixt !

        9/10
  3. Llares sagt:

    Gibt ja leider keinen Edit-Button:
    Laut metal-heads.de und metaltalks.de ist die Sound-Quali eine Verbesserung. Ist wohl, wie immer, Geschmackssache. Bleib trotzdem bei meiner Kritik, dass ich die subjektive Meinung des Autors zum Thema in einer Review erwarte.

  4. HH7 sagt:

    Wie schreibt hier der metal.de „Kritiker“…!!!
    “Kill ‘Em All” ist ein Debütalbum ohne gleichen. Das trifft es auf den Punkt!!! Die Platte gab es damals nur als Doppel-LP, hab ich mir eben die gekauft… ist auch gelaufen 🙂 rauf und runter…!!! Und siehe da… sie läuft immer noch… und warum…??? Weil die Scheibe einfach sau geil ist!!! Wie sagte der alte Bassist damals, wie hieß er noch… Cliff Burton…
    Kill them fuggin all!!! Wer die Scheibe nicht kennt, oder nichts damit anfangen kann, der hat weder den Metal verdient, noch verstanden!!! Alles andere als 10 Punkte von Fuggin 10 sind hier ein schlechter Scherz!!! achja… bevor ich es vergesse… Whiplash!!! Ein Wahnsinn… Brutal!!! Immer noch mein absoluter Metallica-Lieblingssong!!! Außerdem steht Gott auch schon seit über 30 Jahren auf Thrash-Metal! Da hat er sich Cliff Burton geholt… Schweinerei!!!

    10/10
    1. Sane sagt:

      Wow es gab tatsächlich noch jemanden der die nicht kannte und den metal nicht verdient hat 😉
      Kill em all war sicher eines der wichtigsten Alben für den thrash metal.
      Trotzdem liegt die Scheibe qualitativ klar hinter ride the lightning und ja,ab da ging es schon bergab.

      8/10
  5. Mighty God Of Wrath sagt:

    8/10 – Ride the lightning hat den Niedergang doch schon eingeläutet… *grins*

    10/10
  6. elend sagt:

    jung, räudig, wild, schnell, spannend, scheiß drauf. das album macht spaß, aus der distanz ist es aber halt auch einfach pubertäre mucke mit musikalischem talent gepaart. und manchmal nervt das ganze einfach auch ein bisschen. da ist viel potenzial, da sind wunderbare alltime-hits drauf. aber wenn ich den nostalgie-faktor mal abziehe, dann ist kill ‚em all halt einfach noch nicht wirklich ein großartiges album. die zeit lag noch vor metallica – man konnte aber wohl schon erahnen, dass sie nah war.

    7/10
  7. Alex79 sagt:

    Zu dem Album muss man nicht mehr viel sagen. Das Album ist klasse, sind ne Menge Hits drauf. Einfach top.
    Ich finde es nur schade, das Metallica das Album einfach Remasterd haben und nicht neu eingespielt. In den vergangenen Jahren haben sie sich musikalisch so verbessert, das es, meiner Meinung nach, besser gewesen wäre, sie hätten das Album neu eingespielt. Meinetwegen hätten sie auch die Songs an der einen oder anderen Stelle anpassen können. Wäre nicht so schlimm gewesen, da sie es Live eh nicht 100% spielen wie auf dem Album. James hat sich an der Stimme weiterentwickelt. Die anderen können ihre Instrumente besser spielen als damals. Wäre bestimmt was geiles dabei rausgekommen.

    9/10