Ein ganzes Pfund METALLICA – das Deluxe-Box-Set
Der Umfang dieses Box-Sets ist im ersten Augenblick erstmal überwältigend. Neben dem neu abgemischtem Album auf zwei 180-Gramm-Vinyl-Pressungen, einer One-Picture-Disc mit klassischem METALLICA-Artwork, wird auf drei Platten ein Gig aus dem Jahre 1989 in Seattle geliefert. Der Einfluss dieses Gigs auf die Grunge-Szene, Stichwort Distinktion, ist nicht überliefert. Dazu kommen elf CDs, welche wiederum das neu abgemischte Album, Interviews, Riffs, Jams und Demos, Rough Mixes und nochmal einen Haufen Live-Mitschnitte enthalten. Den musikalischen Abschluss bilden vier DVDs mit Live-Mitschnitten, Interviews und Camcorder-Backstage-Quatsch mit Lars.
Dazu gibt es noch reichlich nicht Hörbares: vier Patches, ein Kunstdruck, ein Backstagepass, kunstvolle Lyric-Sheets und ein umfassendes Booklet.
Insbesondere der Wert des sogenannten Booklets, welches eigentlich ein Buch ist, soll an dieser Stelle hervorgehoben werden. Alle wichtigen Zeitzeugen und helfenden Hände beim Entstehen des Albums kommen zu Wort. Angefangen von den Mischern, dem gefeuerten Producer Mike Clink über Grafikdesigner und Videoproduzenten. Dabei erfährt man eine Menge über den Prozess einer professionellen (Metal-)Aufnahme in den Späten Achtziger Jahren und auch über METALLICA als Band, welche sich zum diesem Zeitpunkt schon in einem Transformationsprozess befand, was beispielsweise an der charmanten Smoothie-Anekdote von Stephen Gorman deutlich wird:
„Instead, when the guarded door swung wide, I was amazed at the well-oiled professional demeanor they had. No degenerate scene to greet me…mugs of herbal tea, everybody in sauna robes, bowls of fresh fruit, with a „Hey, Steve, can we get you a smoothie?“ Their attitude was changing, moving to the next level, and I was in at the beginning of that.“
Zusätzlich enthält das Booklet massenweise (zum Teil unveröffentlichte) Bilder, Dokumente, Zeitschriftenausschnitte und vieles mehr. Man erfährt auch Nebensächliches, wie das beispielsweise die Justitia auf dem Cover nach einem Vorbild vor dem Gerichtsgebäude in Frankfurt am Main (mit mehr Brust!) gestaltet wurde. Dieses „Booklet“ ist kein unwichtiges Nebenprodukt, sondern eine spannende und wichtige Dokumentation zu einem essentiellen Album der Heavy-Metal-Geschichte.
Auch die schwere 180-Gramm-Variante des Albums auf Vinyl (hergestellt im METALLICA-Presswerk!) zeigt die hochwertige Ausstattung der Box. Ob man nun das gesamte Bonusmaterial, welches überwiegend aus Live-Konzerten und Demoaufnahmen besteht, unbedingt im Schrank stehen haben muss, hängt vom Grad der Hingabe zu METALLICA ab. Aufgrund der hochwertigen Ausführung bekommen Die-Hard-Fans jedenfalls eine Die-Hard-Bedienung. Die Aufnahmequalität der meisten Live-Aufnahmen geht tatsächlich sogar in Ordnung, etwas störend ist die oftmals sehr hohe Geschwindigkeit der Songs, was Kirk Hammett im Unboxing-Video sogar unumwunden zugibt. Lars, hast du dein Metronom mal wieder im Tourbus liegen gelassen?
Wer nicht in die umfassende Box investieren möchte, kann allerdings auch auf anderen Wege an die Remastered-Edition des Albums kommen. In den physischen Versionen wird es eine Vinyl-Variante, eine Standard-CD, eine erweiterte Fassung mit drei CDs und eine Kassette (!) geben. Zudem werden digitale Download- und Streamangebote verfügbar sein. Eine Download-Karte ist im Übrigen auch den Deluxe-Boxen beigefügt.
Welches Album von METALLICA ist das Beste? Erfahrt es auf der nächsten Seite.
Ich habe mal beide Versionen bei Youtube verglichen. Einen kleinen Unterschied kann man schon hören. Ich würde jetzt aber deswegen nicht zwingend in den nächsten Laden rennen. Zumal ich mit der originalen Version weitestgehend zufrieden bin. Live und Demos sind für mich auch nicht zwingend notwendig.
Aber wenn ich mir da die Rezensionen auf Amazon zu den anderen remastered Alben von METALLICA durchlese dann gehen die Meinungen weit auseinander.
Zum Album selbst muss man nichts mehr groß schreiben. Ich vergebe dennoch keine Punkte, da ich das remasterte Album nicht im vollen Umfang gehört habe bzw. nicht direkt vergleichen kann (außer auf Youtube und dann über PC Boxen).
Für Hardcore Fans und Neulinge aber sicher eine gute Option.
Und bis heute frage ich mich, wer zum Teufel Dyer’s Eve eingespielt hat… Ich vermute ja Jason hat seinem Frust, ob des katastrophalen Basssounds Luft gemacht um heimlich Lars bloß zu stellen. „Spiel das live, bitch!“ Bämm! Wahrscheinlich glaubt LU bis heute, dass er den Song wirklich spielen kann. KECK…
https://www.youtube.com/watch?v=rBpRHfLL3iM
10/10