Metalite - Expedition One

Review

Uff, METALITE waren in der Vergangenheit immer ein Garant dafür, wie man es mit Pop, Zuckerguss und Schmalz im Metal eindeutig übertreiben konnte. Knappe drei Jahre nach dem letzten Wurf „A Virtual World“ begibt sich die schwedische Band auf „Expedition One“. Inhaltlich haben wir es mit einem Konzeptalbum zu tun, das eine düstere Vision des Jahres 2055 auf unserem Planeten zeichnet. Um dem Untergang zu entgehen, wird eine Expedition ins All geschickt, die nach einem neuen Zuhause suchen soll, um der Menschheit ein langfristiges Überleben zu sichern. Storytechnisch spannend, kann die Musik mithalten?

METALITE – Sichert „Expedition One“ das Überleben der Band?

Auch auf dem neuesten Streich der Band, der mit über einer Stunde Spielzeit und 16 neuen Songs überaus ambitioniert daher kommt, finden wir hauptsächlich Melodic-Metal-Songs mit ordentlich Keyboard-Einsatz und eingängigen Strophe-Refrain-Strophe-Schemata. Fans bekommen also, was sie von der Band erwarten. Im Vergleich zum letzten Album fällt der etwas bessere Mix allerdings auf, haben wir dort noch bemängelt, dass die Gitarren komplett unter Kleister begraben werden, so sind sie hier stellenweise präsenter und auch das ein oder andere Gitarrensolo fällt positiv auf.

Dennoch, am grundlegenden Rezept ändert sich nicht viel. Wir bekommen trotz ambitioniertem Konzept gut produzierten, poppigen Melodic Metal mit der kraftvollen Stimme von Sängerin Erica Ohlsson um die Ohren, der sich am besten in seinen eingängigen Refrains, wie beispielsweise in der Single „Blazing Skies“, manifestiert. Was jedoch fehlt, ist eine Halbwertszeit oder ein Merkmal, das einen dazu verleitet, die Scheibe öfters aufzulegen. Metal mit poppigem Charme und ordentlich Mitsingfaktor produzieren andere Kollegen und Kolleginnen von METALITE auch. Über die Laufzeit von „Expedition One“ stellt sich eine gewisse Ermüdung ein, die noch einmal durch das Instrumental „Utopia“ etwas wachgerüttelt wird, aber nicht viel am Gesamtergebnis ändert.

„Expedition One“ ist leider auch nur Durchschnitt

Trotz ambitioniertem Konzept, guter Produktion und fähigen Musikern und fähiger Sängerin bleibt auch bei „Expedition One“ nicht allzuviel vom Gesamtbild hängen. Live wird die Scheibe sicherlich die ein oder andere Person abholen, insgesamt gibt es aber in diesem Sektor einen Haufen Alben, die mehr zu überzeugen wissen.

23.01.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Exit mobile version