Metalite - A Virtual World

Review

Soundcheck März 2021# 26

METALITE kamen am Anfang des vergangenen Jahres mit ihrem Vorgänger „Biomechanicals“ gar nicht gut bei uns weg. Drei Punkte gab es für ein Album mit „08/15-Ohrwurmmelodien“, bei welchem „DIO sich im Grabe umdrehen würde“. Keine anderthalb Jahre später sind die Schweden mit ihrem dritten Album zurück und – so viel sei vorweg genommen – wer bei poppigen Melodien, Kitsch und viel Keyboardeinsatz Pickel kriegt, kann einfach die Rezension zum Vorgänger lesen und weiß Bescheid.

METALITE – Metal light?

Irgendwie verrät es ja auch schon der Bandname: METALITE. Die Band spielt Melodic Metal mit ordentlich Pop und einem Schuss Power Metal, wenn es mal schneller wird und klingt dabei wie eine softe Version von AMARANTHE, eben weil der männliche Clean- und Guttural-Gesang fehlen. Die Stücke sind mit irgendwas zwischen vier und fünf Minuten auch in optimaler Länge für Massentauglichkeit.

Das ist per se nichts Schlimmes, es muss ja nicht immer brutal, progressiv oder düster sein. Allerdings ist die Erwartung an ein solches Album dann aber auch, dass viele Songs zumindest eine fette Hook, einen Ohrwurm-Refrain oder eine erinnerungswürdige Melodie haben. Etwas, das direkt beim ersten Mal im Ohr hängen bleibt. Dies schaffen METALITE auch ab und zu, so ist zum Beispiel „Cloud Connected“, welches kein Cover von IN FLAMES ist, nur schwer wieder aus dem Gehörgang zu pulen, nachdem der Refrain sich dort einmal festgesetzt hat.

Oft bleiben die Stücke aber zu blass, obwohl die Musiker versuchen, das Strophe-Refrain-Strophe-Schema mit gelegentlichen Soli und anderen Spielereien aufzulockern. Auch im Mix stört es, dass die Keyboards doch etwas zu weit im Vordergrund sind, sodass die restlichen Instrumente manchmal zum Beiwerk verkommen. Das drückt auch den manchmal dringend notwendigen Härtegrad zu sehr nach unten.

„A Virtual World“ – Zuckerwatte mit Zuckerguss obendrauf

METALITE haben an sich ein Konzept, was genau so eine Daseinsberechtigung hat, wie viele andere Bands. Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Landsmännern und Frauen von AMARANTHE  oder THE UNGUIDED sind METALITE aber deutlich zu oft auf der zuckrigen Seite des Härte-Eingängigkeit-Pendels unterwegs. Während diese beiden Großmeister des Modern Metals eindeutig keinen „light“ Metal spielen, ist hier der Name wirklich Programm: METALITE sind Metal light. Nicht schlimm, aber auch (noch) nicht auffällig und erinnerungswürdig genug.

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26.03.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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