Seid ihr auch true genug, um dieses Review zu lesen? Wer kein überzeugter True-Metal-Fan ist, kann direkt weiterklicken, denn was die früheren MAJESTY unter dem neuen Namen METALFORCE auf dem selbstbetitelten „Debut“ vom Stapel lassen, dürfte selbst die bodybuildenden Genre-Vorreiter aus Amerika erblassen lassen.
True-er kann True Metal eigentlich nicht sein. Es wird kein Klischee ausgelassen und jeder Pathos bis ins Extrem ausgereizt. Wer jedoch denkt, dass das hier ein Verriss wird, hat sich getäuscht. „Metalforce“ ist nämlich trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – der ultimativen Trueness ein geiles Metal-Album. Da steckt Power dahinter, wird durchweg hymnische Energie versprüht und mit starken Melodien geklotzt. Einen Großteil der Höhepunkte kann man sofort mitgrölen. So muss es sein – zumindest in dieser Spielart.
Gleich mit dem Opener „Faster, Louder, Metalforce“ setzen sich die Jungs um Tarek Maghary mit der Betitelung nicht nur selbst ein Denkmal, sondern haben auch den Live-Kracher schlechthin am Start. Wer das beim Gig nicht aus Leibeskräften mitbrüllt, hört sonst zweifelsohne andere Musik.
Man darf auf „Metalforce“ nichts erwarten, was es im True Metal nicht schon gab. Der Unterschied zu anderen Releases dieser Sparte steckt trotzdem im Songwriting. METALFORCE zaubern klasse Melodielinien und Hooklines aus dem Ärmel. Dazu werden epische und hymnische Parts ganz groß geschrieben. Die allgegenwärtigen Hintergrundchöre stützen diese Marschrichtung, aber auch Maghary drückt den Songs mit seiner Stimme, die heuer näher an Eric Adams dran ist als zuvor, ihren hymnisch-melodischen Stempel auf.
Das eher gemächlich-epische „Freedom Warriors“, das intensiv-pathetische „I Rule The Night“, das straighte „Metal Crusaders“, das schön vielschichtige „Thunderchild“, der kraftvolle Rocker „We Are The Fire“ und das mit leichten Nordic-Folk-Anleihen versehene „Son Of The North“ sind weitere absolute True-Metal-Hymnen. Eine wirklich schlechte Nummer gibt es aber auf „Metalforce“ nicht. Ein gutes Level wird immer gehalten.
Wenn man dem Album zwangsweise irgendwas vorwerfen möchte, ist es die Tatsache, dass manche Stücke doch arg von MANOWARs Epik-Pathos inspiriert wurden. Allerdings aus Zeiten, als die Amis kompositorisch noch mehr draufhatten. Denn so ein starkes Werk habe ich von MANOWAR schon lange nicht mehr gehört. Ergo kann man METALFORCE quasi als die legitimen Nachfolger bezeichnen, solange aus den USA nicht mit brauchbarem Material gekontert wird. Interessant finde ich ja, dass sich MANOWAR bei ihrem eigenen Label solche Konkurrenz heranziehen. Aber wie auch immer, dem True-Metal-Fan kann’s recht sein. Lediglich eine etwas klarere Produktion hätte man METALFORCEs Erstwerk gönnen können.
„Metalforce“ ist das optimale Futter für alle True-Metal-Anhänger, für Fans der alten MANOWAR, der früheren MAJESTY oder für Freunde des letzten POWERWOLF-Outputs. Hier kann ich nur sagen: greift zu! Denn es ist ein Top-Werk des Genres. Alle Nicht-true-en machen dagegen lieber einen großen Bogen um das Album.
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