Metalety - Lost Soul

Review

Bandnamen, die in irgendeiner Form bereits eine Stilbezeichnung intus haben, finde ich generell ziemlich Panne und einfallslos, obgleich ich dahingehend noch auf die Ableger “Death-“ und “Blackmetallica“ warte. METALETY gehören zu jenen Chaoten, die das Attribut “Metal“ namenstechnisch für ihre Zwecke nutzen und auch musikalisch haben sie mit ihren diesbezüglichen Kameraden von METALLICA so einiges gemein. Die erste Demo, mit “Lost Soul“ betitelt, besteht vorwiegend aus groovigen Hymnen, deren Baustoffe aus dem weiten Bereich Heavy- und Thrash-Metal entnommen sind. Dahingehend sind die Jungs zumindest stilistisch am ehesten mit der Phase während und nach dem schwarzen Album der im Mainstream immer wieder als Metal-Aushängeschild benutzten Band zu vergleichen.

Ich muss gestehen, beim ersten Hören von “Lost Soul“ einen Doppelschock erlitten zu haben, und zwar einmal positiver und einmal negativer Natur. Zunächst mal, ist die Instrumentierung inklusive Verpackung für eine Band, die quasi noch in den Kinderschuhen steckt, extrem ansprechend ausgefallen. Die Produktion ist astrein, wobei allen voran die Sauberkeit dessen auffällt, sodass wahrlich keine einzige Note im Soundbrei unterzugehen droht. Die Instrumente sind allesamt professionell bedient, schöne Melodielinien(“Beyond Reality“), krachende Double-Bass-Salven(“Can’t Resist“), sowie einprägsames Riffing. Die Songs sind durchweg auf Kurzweiligkeit getrimmt, so ist es möglich, die Refrains bereits nach dem zweiten Durchlauf aus vollem Halse mitzugrölen – dass dabei natürlich keinerlei Tiefgang erkennbar ist, finde ich hier gar nicht mal so tragisch.

Nun aber zu meinem wesentlichen Kritikpunkt, der METALETY somit leider wieder zum Wackelkandidat degradiert: Der Gesang. Von vornherein fehlt dem Sänger und gleichzeitig Gitarristen Benny Schmidt ein wenig die stimmliche Identität, wodurch dessen Organ grundlegend weder besonders aggressive noch irgendwelche emotionalen Ebenen erreicht. Das ist allerdings noch kein Grund, um die Vocals derart ins Kreuzfeuer zu nehmen – wären da nicht noch die teils schauderhaften Stellen innerhalb der Musik, die das Ganze wirklich teilweise verhunzen. Man höre sich dazu mal den unheimlich holprig wirkenden Refrain des Titeltracks oder die hohen Gesänge bei “Beyond Reality“ an – oh-haue-haue-ha. Letztlich kann ich nur wiederholt verdeutlichen, dass die Instrumentierung sowie Produktion wirklich angenehm überraschen, die Kompositionen auch weitgehend in Ordnung gehen, die Vocals allerdings einiges kaputtmachen.

Die Demo ist für Fünf Euro inklusive Porto auf der oben angegebenen Bandhomepage zu erstehen, was angesichts der teilweise wirklich guten Ansätze eine unterstützenswerte, faire Sache ist.

07.01.2009

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