METAL CHURCH waren bis zu „Hanging In The Balance“ unantastbar. Irgendwie konnte man sich in Gesprächen mit anderen Metallern immer auf diese Band einigen (ähnlich wie bei IRON MAIDEN und SLAYER). Dann kam die Grunge-Welle und eine nicht gelungene Produktion (wobei die Songs allesamt gut bis sehr gut waren) bei eben erwähntem Album, sodass sich etliche Fans von den Amerikanern abwandten. Anschließend stieg Sänger Mike Howe aus, kam aber 2015 wieder zurück und seitdem zeigt die Formkurve der Band wieder nach oben. Mit „Form The Vault“ gibt es nun eine Compilation mir Neueinspielungen von Songs, die es aus der Howe-Ära damals nicht auf ein reguläres Album geschafft haben.
Sinnvolle Zusammenstellung
Das macht insofern durchaus Sinn, denn die hier vertretenen Stücke sind keinen Deut schlechter, als die auf den offiziellen Releases der Band. Zudem befinden sich auch noch Neueinspielungen, sowie etliche Coverversionen auf „From The Vault“. Insgesamt sechzehn Songs, da kann man schon vor dem ersten Höreindruck von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen. Leider hat sich mit „Conducter“ nur eine Nummer von „Hanging In The Balance“ auf „From The Vault“ verirrt. Gerade von dem Album, das aufgrund der für METAL CHURCH nicht typischen Produktion, hätte man gerne noch mehr Songs wie „Losers On The Game“, „No Friend Of Mine“ oder „End Of The Age“. Aber das ist persönlicher Geschmack, denn die Songs auf „From the Vault“ knallen sehr fein und im METAL CHURCH-typischen Sound aus den Boxen. Man hat direkt das Gefühl, dass es die Zeitspanne zwischen 1993 und 2020 gar nicht gegeben hat, macht die aktuelle Compilation genau dort weiter, wo „Hanging In The Balance“ aufgehört hat, mit besserem Sound natürlich. Gleich das eröffnende Trippel „Dead On Thr Vine“, „For No Reason“, sowie das bereits erwähnte „Conductor“ machen schnell klar, wohin die Reise geht. Die Songs drücken ungemein und man ist sofort geneigt das Haupthaar im Takt mit zu schütteln.
Gemischte Qualität bei den Coversongs
Daneben stehen noch einige mehr oder weniger gelungene Coversongs, die die Band aufgenommen hat. Mit „Please Don’t Judas Me“ von NAZARETH haben METAL CHURCH sogar einen Song so interpretiert, dass er in einer Reihe mit den eigenen Großtaten wie „Watch The Children Pray“ oder „Gods Of Wrath“ steht. Dagegen kann die schwarze Betty von RAM JAM nur abstinken. Sicher, den Song kann man quasi nur nah am Original covern, da stellt sich dann aber, wie so oft, die Frage warum das dann überhaupt sein muss. „Green Eyed Lady“ ist ein Cover von SUGARLEAF, das in Ordnung ist. Nicht auffällig, aber auch nicht störend.
Unter dem Strich sinnvoll
„From The Vault“ kann also jedem Metaller, der sich in der Tradition zuhause fühlt, wärmstens empfohlen werden. Fans der Band greifen sowieso zu, denn hier schließt sich eine Lücke. Wenn das nächste reguläre Album so tönt, dann stehen METAL CHURCH endlich alle Türen wieder offen. Für den Moment ist „From The Vault“ auch oder besonders in der Krise, ein gute Ablenkung um dem Alltag zu entfliehen.
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