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Messiah - Going Insane (Collector's Edition)

Review

Neben dem ursprünglich 1984 veröffentlichten Album „Final Warning“ releasen Retroactive Records auch die EP „Going Insane“ von MESSIAH neu, die im Original aus dem Jahre 1986 stammt und das letzte musikalische Lebenszeichen der christlichen US-Metal-Band war. Wie auch „Final Warning“ war „Going Insane“ nur für kurze Zeit erhältlich und wurde so schnell ein begehrtes Sammlerstück. Für die Veröffentlichung als sogenannte „Collector’s Edition“ wurde das Songmaterial remastered. Außerdem wurde die EP mit drei Bonus-Tracks versehen und damit sogar auf Longplayer-Laufzeit gestreckt.

Allzu viel neuen Stoff von MESSIAH hält „Going Insane“ allerdings nicht bereit. Die zugegebenermaßen starken Tracks „Heavenly Metal“ und „Where Are You“ sowie zwei der Bonus-Tracks („Lucifer“ und „Final Warning“) waren bereits auf dem Album „Final Warning“ enthalten. Bei den Bonustracks scheint es sich aber um ältere Demo-Aufnahmen der Tracks zu handeln. Leichte Unterschiede zu den Gegenstücken auf „Final Warning“ sind schon zu hören.
Die übrigen vier Songs, die ausschließlich auf dieser EP veröffentlicht werden, können allerdings durchaus auch glänzen. Beim Titeltrack „Going Insane“ setzen MESSIAH auf die Trademarks von BLACK SABBATH und bauen den Song auf mächtigen Riffs und doomigem Tempo auf. Und auch qualitativ kann das Stück mit seiner gelungenen Melodie bei den Kompositionen der großen Vorbilder mithalten. Das genaue Gegenteil ist „We Will Rock“, ein Track, der sich die Geradlinigkeit und Eingängigkeit der NWoBHM zunutzen macht und bereits beim ersten Hören zum mitrocken einlädt.
„Evil Eyes“ ist wieder etwas verhaltener und stampfender, zieht aber mit seinem einprägsamen Höhepunkt durchaus auch eine Parallele zu melodiösen Metal-Songs. „You’d Better Say A Prayer“ ist vom Tempo auch doomig, aber insgesamt mehr im 70er-Hardrock verwurzelt. Im Vergleich zu den anderen Stücken ist das Konstrukt recht simpel, und insgesamt kann der Song auch nicht so ganz bei dem sonstigen qualitativen Level von MESSIAH mithalten. Ein paar Pluspunkte können noch die inspirierten Soli sammeln.

Auch auf der EP beweisen MESSIAH ihre Songwritingkunst. Allerdings ist es mir zu wenig neues Material, um eine Punktewertung zu zücken. Wem aber bereits „Final Warning“ gut gefällt, sollte auch „Going Insane“ antesten.

02.12.2010

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