Messiah - Fatal Grotesque Symbols - Darken Universe

Review

MESSIAH sind Kult: Die Schweizer sind seit der Thrash-Metal-Steinzeit mit dabei, und die Namen und Coverartworks der Alben sind auch präsent. Allein durch die Musik hat es die Band nicht geschafft, sich im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Klar war die Band in ihrem Segment früh dabei, aber wenn man die Alben seit 30 Jahren nicht mehr gehört hat, ist das auch nicht weiter schlimm. Die jetzt erscheinende EP „Fatal Grotesque Symbols – Darken Universe“ macht noch einmal deutlich, warum das so ist.

MESSIAH sind Kult

Die Scheibe enthält drei Tracks, wovon zwei Selbstcover alter Songs sind. Fangen wir mit diesen an: „Space Invaders“ vom Debütalbum „Hymn To Abramelin“ ist ein schleichendes Stück mit groben Riffs und rauh geraunten Vocals, das dem Titel entsprechend bedrohlich und unaufhaltsam klingt. Was bis hierhin funktioniert, wird allerdings durch ein chaotisches Solo konterkariert, das bestenfalls davon zeugt, dass MESSIAH den alten Spirit aufleben lassen wollen. Besonders toll war das 1986 schon nicht, musikalisch erst recht nicht. „Extreme Cold Weather“ vom gleichnamigen Album von 1987 zeigt wiederum ein paar nette Gitarrenharmonien zwischen dem thrashigen Midtemporiffing. Über das unbeholfene Solo hüllt man aber besser den Mantel des Schweigens. Oder nennt es, nun ja, „Kult“.

Wenn man diese beiden alten Songs vielleicht mit einem verklärten Lächeln auf den Lippen abnickt, hat man allerdings schon das neue Stück, den Titeltrack „Fatal Grotesque Symbols – Darken Universe“ hinter sich gebracht. Das hat zwar recht einprägsame Riffs, zieht aber die Ideen, die man kurz abfrühstücken könnte, auf viel zu lange fünf Minuten Spielzeit. In puncto Songwriting haben sich MESSIAH ganz offensichtlich nicht aus der Steinzeit verabschiedet.

„Fatal Grotesque Symbols – Darken Universe“ ist (zu) lang

Wenn es das Stück also nicht auf das kommende Album „Fracmont“ geschafft hat, ist das nicht weiter schlimm. Eigentlich. Allerdings deutet auch einiges darauf hin, dass das Album aus dem gleichen Holz … ähm, aus dem gleichen Stein gehauen ist wie diese EP. Wer das kultig findet, darf sich also freuen. Allen anderen reicht die Feststellung, dass es MESSIAH immer noch bzw. mal wieder gibt.

31.07.2020

- Dreaming in Red -

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