Messenger - Under The Sign

Ich glaube es gibt keine Platte von der man weniger Innovation erwartet, als von dem Debüt einer True Metal Band. Das ist zwar insofern ungerechtfertigt, dass auch aktuelle Scheiben renommierter Bands wie DREAM EVIL und HAMMERFALL nicht wirklich überragend sind, aber eine CD wie MESSENGERs „Under The Sign“ kann dieses Klischee auch nicht wirklich entkräften. Aber wenn man sich Texte und Artwork ansieht, wirkt es auch nicht so, als ob es das saarländische Quintett überhaupt darauf anlegen will.

Und tatsächlich lässt sich „Under The Sign“ auch gut mit den aktuellen Platten „Threshold“ und „United“ oben genannter Bands vergleichen. Nur dass man bei MESSENGER die Songs nicht in „gut“ und „durchschnittlich“ einteilen kann, sondern dass eher jeder Song irgendeine markant funktionierende Passage hat, und die Nummern durch bekannte Standartriffs auf vier bis fünf Minuten hochgestelzt wurden. Aber auch hier leidet das Gesamtwerk etwas an bekannten True-Metal-Krankheiten wie mangelndem Abwechslungsreichtum, eine viel zu große Verlagerung ins Midtempo, und nur eingeschränktem Experimentiergeist. Im Mittelteil bricht man zwar mit Nummern wie „Intruders“, „Hymn To Aton“ und „Pharaoh“ etwas aus diesem Geflecht aus (und macht aus „Under The Sign“ tatsächlich eine Platte, die man wirklich von vorne bis hinten durchhören kann – im Gegensatz zur letzten DREAM EVIL und HAMMERFALL!), hält diesen Geist aber nicht bis zum Ende der CD durch. Mit dem bereits als Single ausgekoppelten „Kill The DJ“ versucht man sich obendrein mit dem humorigen EDGUY-Stil, scheitert zwar am Humor, legt aber dennoch ein ziemlich starkes Brett auf die Beine. Dürfte live abgehen wie eine Axtklinge von einem morschen Holzstock.

Ansonsten ist die Platte sowohl gut eingespielt/-gesungen, als auch ordentlich abgemischt – von Demoverhältnissen also keine Spur. Kompositorisch halte ich zwar MAJESTY immer noch für die überlegene Band im Genre (und MESSENGER weit davon entfernt), den Vergleich mit anderen True Metal Bands brauchen die Saarländer aber nicht zu scheuen.

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