Mesmur - Chthonic

Review

Das internationale Funeral-Doom-Kollektiv MESMUR schiebt nach dem letzten Album „Terrene“ nach nur vier Jahren Wartezeit den nächsten Brocken Düsternis nach. Wie bereits auf der vorigen Veröffentlichung betritt das Projekt abgestecktes Terrain und ist nicht sonderlich darum bemüht, mit Ausbrüchen oder Genre-fremden Elementen zu überraschen.

MESMUR – Ozean ohne Wellen

„Chthonic“ lebt von seiner Atmosphäre und die insgesamt drei vollwertigen Tracks nehmen die Hörerschaft erneut mit in die Tiefen des Funeral Doom. MESMUR huldigen recht unverhohlen ihren Vorbildern und so erscheint es wenig verwunderlich, dass diese Einflüsse klar herauszuhören sind.

Viel, sehr viel EVOKEN, hier und da ein wenig SKEPTICISM, vor allem der prägnante, cleane Gitarrensound von Erstgenannten ist über die Albumlänge etwas zu präsent. Bestes Beispiel ist der monumentale Track „Passage“, der mit fast zwanzig Minuten aufwartet und das Gesamtbild der Platte gut in allen Nuancen zusammenfasst. Gefangen in klaren Schemen schiebt sich der Track mit einfachen, Lead-gespickten Riffs durch die Spielzeit, überrascht aber niemals. Die Vocals variieren in ihrer kehligen Darbietung zwar zwischen Screams und Growls, ertrinken aber irgendwann in Monotonie. Die eingeschobenen gesprochenen Passagen wirken da um einiges eindringlicher und fangen den Monstertrack zum Ende hin noch einmal ganz cool ab.

Der Sound von „Chthonic“ könnte insgesamt um einiges besser sein: Dominante Keys erdrücken die Wucht der Gitarren und auch das Schlagzeug kommt nicht kräftig genug zur Geltung. Selbst mehrminütiges Doublebass-Drumming verliert sich im Gleichklang der Gitarren und bringt weder Abwechslung noch Härte.

Chthonic – monolithische Monotonie

MESMURs“Chthonic“ ist monolithisch, bietet aber insgesamt kaum Abwechslung. Es verkörpert stoische Funeral-Doom-Monotonie, hinterlässt dabei aber keinen bleibenden Eindruck. Auch die Gastbeiträge von PANTHEÏSTs Kostas Panagiotou an den Keys und Cellistin Brianne Vieira werten das Gesamtbild nur unerheblich auf.

09.05.2023

- perfection is the end of everything -

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