Merendine - New World Disorder

Review

Recht primitiven Thrash Metal mit Punk- und Rock-Schlagseite haben sich die Italiener MERENDINE, vormals MERENDINE ATOMICHE, die mit “New World Disorder” ihr viertes Album seit Bandgründung 1995 veröffentlichen, auf die Fahnen geschrieben. Die zwölf darauf enthaltenen Titel bestehen aus größtenteils simplen und auch ziemlich gesichtslosen 08/15-Riffs und -Melodien, die jeder Gitarren-Anfänger nach seinen ersten Stunden zustande bringen könnte und die sich normalerweise maximal noch auf den ersten Demos einer Schülerband finden lassen. Nach dem Konsum eines Kastens Bier, wenn man ohnehin nur noch die billigsten Melodien erfassen und mitgrölen kann, mag das ganz gut funktionieren, hat ohne einen gewissen Pegel jedoch nicht viel für sich. Punkte bekommen MERENDINE jedoch für den ganz coolen Gesang, dessen Potenzial in dieser Band wirklich verschenkt wird. Sänger Luca Zandarin agiert sehr variabel und wartet sowohl mit aggressiven Shouts als auch in den Refrains mit stimmigem, mal etwas rotzigem, mal auch emotionalem cleanen Gesang auf.

Allerdings wird auch dieser an sich gute Gesang auf “New World Disorder” durch den Sound nicht in das beste Licht gerückt. Die Gitarren und Drums wirken matt, zahn- und kraftlos und drängen die Vocals krampfhaft allein in den Vordergrund. Vor einigen Jahren hätte man diese eher verunglückte Produktion noch darauf schieben können, dass es sich um eine Eigenproduktion handelt, aber bei der Menge wirklich gut gemachter Eigenproduktionen, die täglich bei metal.de eingehen, zieht diese Rechtfertigung nicht mehr so recht.

Zu guter Letzt bleibt zu sagen, dass MERENDINE zu den Bands gehören, denen es zwar gegönnt sei, Spaß am Musikmachen zu haben, die jedoch besser erkennen sollten, dass es schlichtweg überflüssig ist, das Ergebnis dieses Hobbys auf CD zu pressen und zu veröffentlichen.

30.06.2012
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