Gestärkt duch den Erfolg von Hard-Rock-Acts wie zum Beispiel GOTTHARD und THE ORDER – so habe ich den Verdacht – drängen wieder einmal verstärkt Bands aus diesem Genre auf den Markt. Das dabei natürlich nicht alle Veröffentlichungen tatsächlich auch Hand und Fuß haben können, ist spätestens mit „Ignition“ von MERCURY FANG klar. Zwar erfüllt die Musik der Schweden alle Voraussetzungen, Fans von Bands wie DEEP PURPLE und WHITESNAKE anzusprechen, andererseits springt der Funke jedoch kaum über, so daß das zweite Album der Band schon nach recht kurzer Zeit nicht mehr den Weg zum CD-Player schafft und stattdessen anderen Alben den Vorzug gibt.
Dabei ist „Ignition“ musikalisch gesehen stark am klassischen Hard Rock angelehnt und verwendet sowohl Elemente der 70er als auch leichte Einflüsse der 80er. Satte Grooves paaren sich hier recht häufig mit netten Melodien, der rotzig-rockige Sound, das teilweise progressive Keyboard und der raue, charismatische Gesang schaffen schließlich die Parallele zu den eingangs erwähnten Bands. Allerdings mangelt es MERCURY FANG deutlich an einprägsamen Refrains, die sich im Gehörgang festsetzen und dort auch auf Dauer verweilen. Zumindest „Down The Drain“ und „Revelation“ erreichen einen gewissen Aha-Effekt und das beschwingte, leicht bluesige „Way Out Of Line“ punktet ebenfalls. Dabei kann einem Frontmann Fredrik Glimbrand fast schon Leid tun, denn der müht sich zwar redlich, den Songs mit seinem angenehm rauen Timbre einen gewissen Stempel aufzudrücken, doch bleiben seine Bemühungen fast ausnahmslos beim unfruchtbaren Versuch, da die Kompositionen nicht über das Mittelmaß hinauskommen.
„Ignition“ ist ein extrem rockiges Album, das durchaus den 70er Vibe versprüht, nicht nur bezüglich der entsprechenden Produktion. Die Gitarrensoli (wie zum Beispiel bei „She’s Just Like The Devil“) sind erstklassig und auch die Drums sind fett und ideenreich gespielt. Allerdings mangelt es diesem Album schlichtweg an Songs, die mitreißen und dann auch langfristig überzeugen, mit etwas mehr Melodie und Schmiss. Live dürfte es jedoch gut was zu feiern geben.
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