Mercury Circle - Killing Moons

Review

Vor gut einem Jahr haben MERCURY CIRCLE ihre Debüt-EP „The Dawn Of Vitriol“ veröffentlicht. Bereits am 08.10.2021 haben sie mit „Killing Moons“ ihr erstes Album vorgelegt. Hier sind wir also zugegebenermaßen ein wenig ‚late to the party‘. Die Band als solche dürfte zwar noch nicht allzu vielen geläufig sein, doch die Finnen warten mit einer recht namhaften Besetzung auf. So hat Bandkopf Jaani Peuhu (u. a. SWALLOW THE SUN) Musiker von HANGING GARDEN, TO/DIE/FOR und CHILDREN OF BODOM um sich geschart. Ebenso hat er für einen der Tracks Cammie Gilbert von OCEANS OF SLUMBER als Gastsängerin rekrutiert.

Wieso tritt diese Supergroup also nicht ein wenig prominenter in Erscheinung? Nun, stilistisch bewegen sich MERCURY CIRCLE doch recht weit entfernt von dem, was die einzelnen Musiker sonst so treiben. Das sollte aber niemanden von „Killing Moons“ abhalten.

MERCURY CIRCLE entziehen sich der klassischen Taxonomie

Der Stil der Band ist tatsächlich gar nicht so leicht zu verorten, denn sie bedient sich erfrischend ungeniert aus vielen verschiedenen Genres. Zum zugrunde liegenden Rock gesellen sich ein hoher Synth-Anteil, ein starker Doom-Einschlag, und auch Dark Pop, stets begleitet von einem unverkennbaren 80s-Vibe. Dies lässt sich bereits beim ersten Track „The Gates Wide Open“ erahnen und wird beim darauffolgenden Goth-Rock-Track „Black Mirrors“, der auf dem Schwarzromantiker-Floor einschlägiger Clubs laufen könnte, noch deutlicher. Stilistisch ähnlich zeigt sich „Like Matches“, welches Cammie Gilbert mit ihrer vielseitigen Stimme veredelt. Beide Tracks sind eingängig, dabei aber nicht trivial, und gehören zu den stärksten Stücken auf „Killing Moons“.

„Killing Moons“ – verträumt melancholisch

Große Teile des Albums sind allerdings sehr viel langsamer und doomiger, versprühen Melancholie, aber auch verträumte Entspanntheit. Manchmal, etwa bei „You Open Up The Earth“ oder „An Arrow“, schrammen MERCURY CIRCLE auch gerne ganz nah am Kitsch vorbei. „Killing Moons“ schafft es aber dennoch, eine angenehm melancholische Grundstimmung aufrecht zu erhalten. Insgesamt ist der Sound sehr urban und weckt Assoziationen von einem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt, bei dem sich die zahlreichen Lichter im regennassen Asphalt spiegeln. Vor allem Liebhaber:innen ausgefallener Stilmixe, die eine gewisse Härte nicht vermissen lassen, sehr zu empfehlen.

23.11.2021

headbanging herbivore with a camera

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1 Kommentar zu Mercury Circle - Killing Moons

  1. Watutinki sagt:

    Nicht täuschen lassen, Black Mirrors ist eindeutig der gewollt konstruierte ESC/VIVA Chartstürmer des Albums, die restlichen Songs klingen nicht einmal ansatzweise so simpel, eingängig und poppig. Eigenlich passt Black Mirror gar nicht auf das Album und wertet die ansich ordentliche Mucke doch etwas ab.
    Ordentlicher Gothic/Dark Rock mit deftigem Wave/Synthie Sound, der auf Dauer etwas doomig langweilig wirkt, wenn man meint das Ganze nur nebenbei hören zu wollen.

    7/10