Mercenary - Metamorphosis

Review

Galerie mit 37 Bildern: Mercenary - Neckbreakersball 2011

Der Titel des neuen MERCENARY-Albums ist natürlich brachial offensichtlich auf die Bandsituation seit dem letzten Werk „Architect Of Lies“ gemünzt – geschenkt. Schließlich haben seitdem drei Mitglieder die Band verlassen, im Gegenzug hat mit Morten Løwe ein Neuer auf dem Drumschemel Platz genommen, und Bassist René Pedersen ist nunmehr allein für den Gesang verantwortlich. Geringfügige Änderungen im Sound waren also zu erwarten. Zuguterletzt haben die Dänen mit NoiseArt Records ein neues Plattenlabel im Rücken. Welcher Titel als „Metamorphosis“ hätte also besser auf das neue MERCENARY-Werk passen können?

Allerdings ist „Metamorphosis“ keine Abkehr von ihren früheren Werken, das Quartett hat vielmehr eine Neujustierung ihres Sounds vorgenommen. Klingt weniger dramatisch, ist aber durchgehend positiv gemeint: Natürlich gibt es auf dem neuen Album Keyboards, teilweise an allen Ecken zirpend, teilweise auch vielschichtige Arrangements (wie beispielsweise bei „In A River Of Madness“). Aber sie sind kein Teil des Songgrundgerüsts, sondern eher eine Dreingabe. Und René Pedersen als nunmehr alleiniger Sänger? Es ist schon erstaunlich, wie souverän er die Aufgabe meistert, sowohl aggressiv-giftig zu fauchen als auch aggressiv-melodisch zu singen (man höre nur einmal „Memoria“ oder „Shades Of Grey“). Dazu gibt es den bekannten Soundcocktail aus Melo-Death, etwas Power Metal und einer Prise Neo-Thrash. Bisweilen ziemlich aggressiv und ziemlich durchschlagend, was vor nicht zuletzt durch die Produktion unterstrichen wird: Die Band ist zu Jacob Hansen in die Hansen Studios gegangen, und der verpasste „Metamorphosis“ einen transparenten und dynamischen Sound mit ordentlich böllernden Drums und nicht allzu fies knarzenden Gitarren.

Natürlich gibt es auch diesmal ein paar melodischere Songs, wie „Shades Of Grey“, „Velvet Lies“ oder „Memoria“. Hier zeigen die beiden Gitarristen, wie vielschichtig sie ihre Instrumente einsetzen können. Am besten bleiben freilich die drei Hammersongs „Through The Eyes Of The Devil“, „The Follower“ und „Black Brigade“ im Gedächtnis hängen, die Anfang und Ende des Albums markieren. Und Hammersong ist gerade bei ersterem auch auf das Riffing gemünzt.

Keine Frage – MERCENARY melden sich anno 2011 mit „Metamorphosis“ quicklebendig zurück: Eine überzeugende Darbietung als Quartett, starke Songs, und das alles verpackt in einen kraftvollen, modernen Sound. Fans der Dänen dürfen sich also einen Moment zufrieden zurücklehnen, bis sie vom Album gepackt werden – und dann gibt es garantiert kein Stillsitzen mehr.

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11.02.2011

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Mercenary - Metamorphosis

  1. Jörn sagt:

    sackstarkes Album!

    8/10