Memory Garden - Carnage Carnival

Review

Irgendwie lief seit ihrem letzten Album „Mirage“ aus dem Jahr 2000 bei MEMORY GARDEN alles falsch: Erst kam die Trennung von ihrem Plattenlabel Metal Blade, und dann ist im Camp der Schweden gar nichts mehr passiert, sieht man von einer Singleveröffentlichung vor nunmehr vier Jahren ab. Ob diese lange Pause jetzt aber so schlecht gewesen ist? Gewiss, „Mirage“ liegt lange zurück und viele Fans werden die Band in der Zwischenzeit abgeschrieben haben. Auf der anderen Seite legen MEMORY GARDEN mit „Carnage Carnival“ nun ein neues Album vor, auf dem sich die Band quicklebendig zeigt und alles andere als eingerostet klingt. Und von Sinnkrisen ist keine Spur, denn die zehn Tracks geizen weder mit Melodien noch mit guten Hooklines und sind eine gelungene Mischung aus Doom und Power Metal.

Bereits der Opener und Titeltrack macht in dieser Hinsicht keine Gefangenen: „Carnage Carnival“ glänzt mit einem brillanten Chorus, während Sänger Stefan Berglund dem Track mit seiner ebenso klaren wie rauhen Stimme seinen Stempel aufdrückt. Den Track bekommt man wahrscheinlich nur noch durch einen chirurgischen Eingriff aus dem Kopf. Das folgende „The Bitter End“ ist bei aller rhythmischen und vertrackten Gitarrenarbeit sehr eingängig, während „Endless Fear“ sogar noch direkter ins Ohr geht. Um dieses Ergebnis zu erzielen, hat so manche Band schon mit synthetischen Klängen experimentiert, wohingegen sich MEMORY GARDEN eher konservativ geben: Ein paar Keyboards hier, ein paar Effekte dort, und „Another Night“ beginnt sogar mit Westerngitarren. MEMORY GARDEN vermeiden es aber, ihre Songs mit allzu überflüssigem Keyboardballast zu überfrachten. Somit ist es ein Segen, wie MERCYFUL FATE-Gitarrist Mike Wead die Scheibe produziert hat.

Gleichwohl ist es aber auch äußerst logisch, dass die Band gerade ihn als Produzenten gewählt hat. Ob bei Songs wie „Nameless“, „The Beast Within“ oder „Another Night“: Immer wieder schimmern Anleihen von Weads eingemotteter Band MEMENTO MORI durch, sei es durch Harmonien oder durch die feine Gitarrenarbeit seines ehemaligen Schülers Simon Johansson. Letztlich überwiegen bei beiden Bands aber die gesanglichen Unterschiede, so dass ein solcher Vergleich nicht zu weit reichen sollte.

Insgesamt ist „Carnage Carnival“ ein erstaunlich brauchbares und äußerst unterhaltsames Stück Musik geworden. Na klar, Innovationen sollte niemand erwarten. Aber ein durchdachtes Album mit starken Songs – das darf jeder erwarten!

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05.09.2008

- Dreaming in Red -

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