Memories Of Old - The Zeramin Game

Review

Symphonic Power Metal bei Limb Music unter Vertrag, das sprach oft für einen weiteren Vertreter dieser Gattung aus dem sonnigen Italien oder dem kühlen Schweden. MEMORIES OF OLD jedoch haben ihren Ursprung im verregneten Großbritannien, machen aber keinen Hehl daraus, wer musikalisch ihre Vorbilder sind. Mit ihrem Debüt wollen sie sich in die Reihe von Pionieren wie RHAPSODY OF FIRE stellen und ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

MEMORIES OF OLD erinnern an alte Klassiker

Los geht „The Zeramin Game“ mit gleich zwei Intros. Wem dabei sofort MANOWAR und ihr „Gods of War„-Desaster in den Kopf kommt, liegt allerdings nur bedingt richtig. Das Intro kann im Genre zwar keine neuen Meilensteine setzen, macht aber Lust auf mehr und leitet zudem gut in den ersten, richtigen Song „The Land Of Xia“, gesungen „Ex-I-A“, über.

MEMORIES OF OLD bieten hier, genau wie auch bei den folgenden Titeln, ein munteres Potpourri aus den letzten 25 Jahren Symphonic Metal. Bei dem angesprochenen Opener, wie auch beim Nachfolger „Zera’s Shadow“, findet man schnelle Doublebass-Angriffe, symphonische Zwischenspiele und natürlich auch eine Erzählerstimme, die aber recht sparsam eingesetzt wird.

MEMORIES OF OLD erinnern bei ihrem exzessiven Keyboard-Einsatz, der ja für das Genre recht typisch ist, neben der italienischen Vorreiterband vor allem an ihre schwedischen Kollegen von TWILIGHT FORCE. Für die Kollegen aus Falun stand Sänger Tommy Johansson (derzeit auch Gitarrist bei SABATON) 2017 als Aushilfe am Mikro. Solche Bands sind offensichtlich auch Vorbilder für Mastermind Billy Jeffs, welcher Johansson für sein Projekt begeistern konnte.

„The Zeramin Game“ – gut, aber wenig innovativ

Im folgenden Verlauf geht „The Zeramin Game“ auf einem hohen Niveau auf Nummer sicher in seinem Genre. Es folgen die obligatorische Videosingle „Some Day Soon“, die Ballade „Destiny“, ein paar Midtemposongs („Across The Seas“, „Arrival“ und das vom Spoken-Word-Intro „A Hooded Traveller“ eingeleitete „Fowlen’s Revenge“). Zum Ende des Albums gibt es natürlich auch noch einen Longtrack, der gleichzeitig den Titelsong des Albums darstellt.

Dabei schaffen es MEMORIES OF OLD immer wieder, eigene Akzente zu setzen. So erinnert „Zera’s Shadow“ an Metal-Opera-Projekte wie AVANTASIA und „Across The Seas“ lässt den Hörer in der zweiten Hälfte mit einem Gitarren- und Schlagzeugduell aufhorchen. Einzig der Titeltrack kann die Spannung über seine 14 Minuten nicht komplett halten und braucht etwas, um in die Gänge zu kommen. Dafür schließt er überzeugend den Bogen zum Anfang des Albums mit einem Reprise des Openers „The Land Of Xia“. Das anschließende, zweieinhalbminütige „Finale“ hätte man auch noch an diesen Song hintendran hängen können.

MEMORIES OF OLD müssen sich langfristig behaupten

„The Zeramin Game“ ist ein gutes Album, das keinen Totalausfall bietet, professionelle Musiker hinter sich hat und astrein produziert wurde. Doch in einer Welt, in der wir drei verschiedene RHAPSODYs haben und Bands dieses Genres wie Pilze aus dem Boden geschossen kommen, müssen MEMORIES OF OLD noch ihr Alleinstellungsmerkmal finden. Das Potential dazu haben sie, gemessen an ihrem Debüt, auf jeden Fall.

Review von Jannik Kleemann

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11.09.2020

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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